Do, 20.08.2020 , 15:06 Uhr

Oberpfalz: Konsequente Strafverfolgung bei häuslicher Gewalt oder Stalking - Bilanz zum Pilotprojekt

Die Staatsanwaltschaften und die Polizei in der Oberpfalz starteten im Juli 2020 gemeinsam ein Pilotprojekt zur beschleunigten Bearbeitung von Strafanzeigen wegen Häuslicher Gewalt und Stalking. Um der Gewalt im sozialen Umfeld entgegenzuwirken, verkündeten der Bayerische Innenminister Joachim Herrmann und der Bayerische Justizminister Georg Eisenreich eine schnellere und konsequentere Strafverfolgung in diesem Deliktsfeld.

Bei der Polizei werden entsprechende Fälle priorisiert an die Staatsanwaltschaft abgegeben und dort ebenso beschleunigt geprüft. So soll die Strafe der Tat auf den Fuß folgen, dem Täter die Grenzen deutlich aufzeigen und eine Eskalation verhindern.

25-Jähriger kommt in Justizvollzugsanstalt
Dies bekam nun ein 25-jähriger Mann aus Regensburg zu spüren. Nach mehreren Straftaten zum Nachteil seiner ehemaligen Lebensgefährtin und Missachtung eines gerichtlichen Näherungsverbotes erließ das Amtsgericht Regensburg auf Antrag der Staatsanwaltschaft Haftbefehl wegen des dringenden Tatverdachts der gefährlichen Körperverletzung.

Nach Ende der Beziehung stellte der Mann seiner Lebenspartnerin weiterhin nach. Trotz eines gerichtlich verfügten Näherungs- und Kontaktverbots suchte er die Frau auf, belästigte diese und griff sie auch körperlich an.

Für argumentative Ansprachen seitens der Polizei und der Justiz dies zu unterlassen, war der Mann nicht zugänglich, so das Polizeipräsidium Oberpfalz. Der Mann wurde gestern festgenommen und aufgrund des Haftbefehles in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert.

Ein Beispiel dafür, dass Justiz und Polizei entschlossen vorgehen und konsequent bei derartigen oder gleich gelagerten Fällen einschreiten.

Ein Blick in die Oberpfälzer Statistik
2019 wurden in der Oberpfalz 1.488 Fälle von häuslicher Gewalt und davon 69 Fälle der Nachstellung registriert. Aufgrund der Tatsache, dass Täter und Opfer sich persönlich kennen, sinken erfahrungsgemäß bei Tätern die Hemmschwelle und das Unrechtsbewusstsein für ihr Handeln. Beim Opfer steigt die Hemmschwelle Anzeige zu erstatten. Im Jahr 2019 wurden 406 Kontaktverbote ausgesprochen.

Hilfe und Prävention
Die Polizei bietet ein umfangreiches Beratungsangebot für Opfer von häuslicher Gewalt und Nachstellung unter anderem über die Beauftragten der Polizei für Kriminalitätsopfer an.

Deshalb gilt es, bei Verdachtsfällen nicht wegzuschauen, sondern den Betroffenen aktiv Hilfe anzubieten. Im Zweifelsfall immer die Polizei über den Notruf 110 verständigen.

(vl)

Bearbeiten Beratung Beziehung Fälle Frauen Häzúsliche Gewalt Hilfe Männer Nachstellen Notruf Oberpfalz Oberpfalz TV OTV Polizei Polizeipräsidium Oberpfalz Prävention schneller Stalking Verdacht

Das könnte Dich auch interessieren

19.09.2024 Tirschenreuth ruft zu mehr Zivilcourage auf Anderen Leuten zu helfen, das sollte selbstverständlich sein. Darauf wollte der Weisse Ring zusammen mit der Polizei Tirschenreuth und deren Kollegen von der Bundespolizei aufmerksam machen. Dafür haben sie sich zum Tag der Zivilcourage vor das Rathaus in Tirschenreuth gestellt und die Passanten über das Thema informiert. Nicht nur in der realen Welt ist mehr 17.09.2024 Mann will 13-Jährige küssen – Polizei sucht Die Polizei sucht nach einem Mann, der am Samstag versucht haben soll, ein 13-jähriges Mädchen in Schwandorf zu küssen und in sexueller Weise zu berühren. Das Mädchen konnte sich befreien, als es dem Mann in den Unterarm biss. Der Vorfall ereignete sich kurz vor 20 Uhr in der Noerthestraße. Die Polizei sucht jetzt nach Zeugen 11.04.2024 Warnung an alle Hundehalter: Verdacht auf Giftköder Warnung an alle Hundehalter im Bereich Auerbach und Hirschbach. Die Polizei hat erneut Meldungen bekommen, dass Giftköder ausliegen würden. In den letzten Fällen wurden Fleischstücke aufgefunden. Es ist aktuell nicht bekannt ob die Stücke wirklich vergiftet waren oder nur zur Verunsicherung der Hundehalter ausgelegt wurden. Die Polizei rät dazu, alle Hunde bei Spaziergängen anzuleinen. Die 05.04.2024 Tödlicher Verletzer bei Zugunglück in Neumarkt Gestern Nachmittag gegen 17:15 Uhr verlor ein Mann in Neumarkt sein Leben, als er von einem Güterzug erfasst wurde. Er lag auf den Schienen im Gleisbereich Höhe Ingolstädter Straße. Der Zug konnte nicht mehr rechtzeitig anhalten. Die Kriminalpolizei Amberg ermittelt wegen des Anfangsverdachts auf ein Tötungsdelikt. Im Laufe der Ermittlungen nahm die Polizei drei alkoholisierte