Die Metall- und Elektroindustrie kommt nicht aus der Rezession. Der Beschäftigungsrückgang setze sich zudem fort. Ungewiss sei zudem, wie lange der Erholungsprozess dauere. Das ist das Ergenbis der aktuellen Umfrage der bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeberverbände, kurz bayme vbm.
„2020 müssen wir als ein Jahr, das an die Corona-Pandemie verloren gegangen ist, abschreiben. Immerhin sind die Erwartungen für 2021 per Saldo positiv, mehr als die Hälfte der Unternehmen rechnet aber mit einer unverändert schlechten Lage. Damit ist klar, dass auch dieses Jahr wirtschaftlich schwieriges Fahrwasser für die Unternehmen bringt und wir von einem Nachkrisenaufschwung noch weit entfernt sind.“ – René Krahn, Vorsitzender bayme vbm Region Regensburg
Zudem sei besorgniserregend, wie sich die inländischen Beschäftigungspläne entwickeln:
„Rund jedes dritte Unternehmen rechnet im Inland mit einem weiter voranschreitenden Arbeitsplatzabbau. Im Jahr 2021 werden voraussichtlich 2.500 Stellen verloren gehen. Wir müssen jetzt umsteuern und unseren Standort fit für den internationalen Wettbewerb machen. Daher fordern wir im Hinblick auf die kommende Tarifrunde den Tarifpartner auf, realistisch zu sein und die Arbeitskosten in Deutschland in den Griff zu bekommen. Es gibt nichts zu verteilen.“ – René Krahn, Vorsitzender bayme vbm Region Regensburg
2020 haben rund 3.000 Menschen in der Metall- und Elektroindustrie ihren Job verlorgen. Umgerechnet sind das pro Monat 250 Arbeitsplätze. Derzeit sind rund 95.000 Menschen in der Branche angestellt. Die Coronamaßnahmen wie Kurzarbeit oder die Aussetzung der Insolvenzanmeldepflicht hätten einen noch schnelleren Stellenabbau verhindert, sagt Krahn. In diesem Jahr werden rund 55 Prozent der oberpfälzischen Unternehmen das Vorkrisenniveau erreicht haben:
„45 Prozent erwartet dies aber erst im Jahr 2022 oder später, viele können es noch gar nicht abschätzen. Das steht aber unter dem Vorbehalt, dass ab Frühjahr keine weiteren massiven Einschränkungen durch das Infektionsgeschehen nötig sein werden und sich auch im Ausland die Lage deutlich verbessert. Das gilt auch für internationale Handelskonflikte. Die Ergebnisse werden positiv durch die Kurzarbeit beeinflusst. Reduziert diese doch die Kosten. Der Effekt ist aber nicht von Dauer.“ – René Krahn, Vorsitzender bayme vbm Region Regensburg
Insgesamt rechnen die bayme vbm mit einem Verlust von 12,5 Prozent im Umsatz. Eine schwarze Null werden wahrscheinlich 4,2 Prozent erwarten können. Die Lage sei jedoch besser als im Sommer betohnt Krahn. Jedoch sei die Branche noch nicht über dem Berg. (sh)