Es ist eines der umstrittensten Projekte der Gegenwart: Die Gleichstromtrasse SuedOstLink zwischen Sachsen-Anhalt und Bayern. Jahrelang wurde diskutiert wer davon betroffen sein wird. Heute hat der Netzbetreiber Tennet Kommunalpolitikern und Naturschutzverbänden aus der Oberpfalz in Schwandorf den Vorschlagskorridor für den Abschnitt C zwischen Hof und Pfreimd des SuedOstLinks vorgestellt. Die Wahl ist dabei auf die östliche Trassenvariante gefallen.
Der Korridor ist gut 1.000 Meter breit. Am Ende wird für die Strom-Erdkabel nur ein 15 Meter breiter Streifen gebraucht. Betroffen ist vor allem der Landkreis Tirschenreuth. Von dort kommt Kritik: Tennet habe zu wenig Rücksicht auf Möglichkeiten genommen, wie sich die Leitung schonender verlegen ließe. Wie etwa durch eine Bündelung mit dem bestehenden Ostbayernring. Wir waren beim Planungsbegleitenden Forum mit dabei und haben Stimmen von betroffenen Bürgermeistern eingefangen.
Ab dem 8. Januar erhalten die Bürger per Infomärkte Auskunft. Dann werden die Pläne öffentlich ausgelegt, Stellungnahmen werden folgen, die im Anschluss erörtert werden. (sd)
In Übersichtskarten kann der derzeitige Vorschlagskorridor nachvollzogen werden. Diese finden Sie hier (Link).
Bereits gestern sind Bundestagsabgeordnete über die aktuellen Pläne von TenneT informiert worden. Dazu gab es dann auch Stellungnahmen von Abgeordneten. Unter anderem schreibt MdB Albert Rupprecht:
Der Südostlink-Vorschlagskorridor C08c (östlichste Variante) von Tennet wirft grundsätzliche und zentrale Fragen auf, die nicht beantwortet sind. Unser Anliegen ist es, dass die geplanten Stromtrassen die betroffenen Menschen, die Natur und die Landschaft in unserer Heimat so wenig wie möglich belasten. In diesem Sinne werde ich mich auch in den nächsten Wochen für die Interessen der Menschen unserer Region engagieren. Dazu brauchen wir Antworten auf die offenen Fragen:
1. Wieso wurde, um die Belastung für Mensch, Natur und Umwelt möglichst gering zu halten, nicht eine starke Bündelung durch einen Verlauf entlang des Seitenstreifens der Autobahn A 93 viel intensiver und detaillierter untersucht und geprüft? Ich habe mich hierzu mehrfach schriftlich z.B. an den Präsidenten der Bundesnetzagentur, Jochen Homann und Tennet selbst gewendet und über Monate genau dies eingefordert.
2. Bei den jetzigen Planungen ist offen, ob 525 kV Leitungen, die zu einer wesentlich geringeren Trassenbreite führen würden und ggf. auch einen anderen Verlauf ergeben könnten, zum Einsatz kommen können oder nicht. Deshalb sollten zunächst die Ergebnisse der laufenden Tests über den Einsatz von 525 kV Leitungen abgewartet werden. Dies wird auch vom Landkreisbündnis „Hamelner Erklärung“, in der sich die Landkreise Neustadt/WN, Tirschenreuth und die Stadt Weiden mit den Landkreisen Hof, Regensburg und Schwandorf zusammengeschlossen haben, so gefordert.
Darüber hinaus sind weitere wichtige Detailfragen ungeklärt. Deswegen werde ich Tennet und die BNetzA in den anstehenden Gesprächen darauf drängen, hierauf Antworten zu erhalten, um die Belastungen für Mensch, Natur und Umwelt in der Nördlichen Oberpfalz so gering wie möglich zu halten.
(Quelle: Pressemitteilung Albert Rupprecht)
(nh)