Aus für das „Pickerl“: Wer ab 2021 auf tschechische Schnellstraßen oder Autobahnen unterwegs ist, braucht eine digitale Vignette.
Zum Jahreswechsel hat Tschechien seine Maut digitalisiert: Wer auf tschechischen Autobahnen und Schnellstraßen unterwegs ist, braucht ab sofort eine digitale Vignette. Die gibt es online oder auch an ausgewählten Autobahnraststätten, Tankstellen, Postämtern oder Automaten an Grenzübergängen.
Andere Regeln gelten für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen. Elektro- und Wasserstoffautos sind ganz von der Maut befreit und wer mit Erdgas oder Biomethan fährt, zahlt nur die Hälfte. Allerdings muss für Fahrzeuge mit alternativem Antrieb frühzeitig eine Fahrzeugfreistellung beantragt werden. Das geht ebenfalls auf der Website des tschechischen Mautbetreibers.
Für andere Autofahrer ändern sich die Preise nach der Umstellung nicht – das Jahresticket kostet weiterhin umgerechnet etwa 57 Euro. Als Grund für die Digitalisierung der Maut nennen die tschechischen Behörden Kosteneinsparungen.
Auch in Österreich oder Italien gibt es schon digitale Vignetten – dort aber als Ergänzung. Tschechien ist das erste Land, das die Klebevariante ganz abschafft. Der ADAC begrüßt die Umstellung – sie bringe für Autofahrer vor allem Vorteile, gerade auch, weil jetzt beliebige Zeiträume gewählt werden können und die Maut nicht mehr an Kalenderjahre gebunden ist.
Als problematisch könnte sich erweisen, dass auf der Website des Mautbetreibers für sofort gültige „Pickerln“ nur mit Kreditkarte bezahlt werden kann. Außerdem gibt es keine deutsche Version der Seite – Autofahrer können sich nur zwischen tschechisch und englisch entscheiden.
(jl)