Eine Lobby für die Kinder: Elternbeiräte und Ärzte fordern einen inzidenzunabhängigen Präsenzunterricht und Kita-Öffnungen.
Seit dieser Woche sind wieder mehr Schüler im Präsenzunterricht. Allerdings nur, wenn die 7-Tage-Inzidenz das zulässt. So können Grundschulkinder beispielsweise in Landkreisen und kreisfreien Städten mit einem Inzidenzwert unter 50 in die Schulen zurückkehren. Dass die Regelungen zur Schulöffnung vom Inzidenzwert abhängig sind, finden die Kinderärztin Regina Schwindler und der Allgemeinmediziner Alexander Ried falsch und gründen die Initiative „Lobby für Kinder“.
Mit ihrer Initiative wollen die beiden Ärzte den Kindern eine Lobby geben. Denn diese leiden stark unter dem Lockdown, so Schwindler. Bei ihren routinemäßigen Vorsorgeuntersuchungen unterhält sie sich mit den Kindern. Dabei sei die Traurigkeit und Resignation in den Kinderaugen groß, wenn Schwindler die Kinder fragt, wie es ihnen denn heute gehe. Es machen sich laut den Ärzten immer mehr psychische Probleme bei den Kindern bemerkbar. Manche zeigen depressive oder aggressive Verstimmungen, andere fallen in frühere Entwicklungsstufen zurück, wieder andere nehmen an Körpergewicht zu.
„Lobby für Kinder“ erfährt großen Zuspruch
Deshalb haben sie die Initiative „Lobby für Kinder“ gegründet und großen Zuspruch erfahren. Schon mehr als 700 Menschen haben sich bei ihnen gemeldet. Sie fordern eine inzidenzwertunabhängige Öffnung der Schulen und Kitas. Das sei mit Masken, Abstand, Raumluftfiltern und Co. auch möglich.
Neben einer E-Mail-Aktion an entsprechende Politiker und Verantwortliche haben Schwindler und Ried vor, einen Informationsabend zu organisieren. Dort soll ein namhafter Referent über das Coronavirus und seine Verbreitung aufklären. Wenn auch Sie die Initiative „Lobby für Kinder“ unterstützen wollen, wenden Sie sich per Mail an LobbyfuerKinder@gmx.de. (vl)