Neben Sammelaktionen und der Beteiligung an Hilfstransporten arbeiten die Verantwortlichen an der OTH Amberg-Weiden auch an der Unterstützung für Studierende, die vom Krieg in ihrem Heimatland betroffen sind. Ziel ist, die Maßnahmen schnell und unbürokratisch umzusetzen. Die Angebote richten sich an aktuell an der Hochschule eingeschriebene ukrainische Studierende, aber auch an Geflüchtete, die ihr Studium an der OTH Amberg-Weiden fortsetzen wollen.
Mit Blick auf die Ukraine sind wir als weltoffene Hochschule mit einem Anteil von ca. 18% internationalen Studierenden entsetzt über die Tragödien, die sich dort abspielen. Wir stehen solidarisch an der Seite der ukrainischen Studierenden und Forschenden und aller Flüchtlinge aus dem Land, die jetzt und in naher Zukunft nach Deutschland und an unsere Hochschule kommen werden. Gleichzeitig möchte ich hervorheben, dass Hochschulen Orte sind, an denen auch in Zeiten internationaler Konflikte Fremdenfeindlichkeit, Nationalismus und Ausgrenzung keinen Platz haben.
Prof. Ulrich Müller, Vizepräsident für Studium, Qualität und Internationales
Unkomplizierter Start in Deutschland
Die Geflüchteten stehen vor vielen Problemen, die Sorge um Angehörige ist ihr ständiger Begleiter. „Auch wenn das Studium angesichts der aktuellen Ereignisse, der Unterstützung von Hilfsaktionen und dem Bangen um Familie und Freunde in den Hintergrund rückt, möchten wir Studierenden eine Perspektive für die Zukunft geben und planen jetzt schon entsprechende Schritte“, so Marian Mure, Geschäftsführerin des Kompetenzzentrums Bayern – Mittel- und Osteuropa (KOMO) der Hochschule. Ukrainischen Studierenden soll ein erleichterter, kurzfristiger und auch nachträglicher Zugang zu Online-Kursen im bevorstehenden Sommersemester, vor allem des englischsprachigen Studiengangs International Business, aber auch weiterer Studiengänge angeboten werden, um ECTS zu erwerben und in ihrem Heimatland einbringen zu können. Darüber hinaus können studierfähige Geflüchtete kostenfreie Intensiv-Deutschkurse absolvieren. Außerdem plant die OTH Amberg-Weiden die zugewiesenen Gelder aus dem Notfall-Fonds des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst ukrainischen Studierenden unkompliziert zur Verfügung zu stellen. Dies ist zwar keine große Summe, aber immerhin ein kleiner Anfang.
Solidarität mit der Ukraine
Mit viel persönlichem Engagement, Hilfe und Solidarität versuchen Hochschulangehörige, das Leid und die Not der Menschen aus der Ukraine wenigstens etwas zu lindern. So wurde an der Hochschule eine Sammelaktion für Sachspenden gestartet und Hilfsgüter an die ukrainische Grenze transportiert. Alumni haben Zimmer angeboten und Mitarbeiter haben Geflüchtete aufgenommen. Das KOMO – Kompetenzzentrum für Mittel- und Osteuropa hat Informationen und Unterstützungsmöglichkeiten zusammengetragen, hält engen Kontakt mit den ukrainischen Partneruniversitäten und hat eine Online-Gesprächsrunde für ukrainische Studierende angeboten. Doch auch mit den an der Hochschule eingeschriebenen russischen Studierenden ist man in Kontakt.
Wir wissen zu unterscheiden zwischen dem russischen Staat und seinem Angriffskrieg und den russischen Studierenden, die bei uns studieren und sich oftmals, mit einem gewissen persönlichen Risiko, gegen diesen Krieg aussprechen.
Prof. Ulrich Müller, Vizepräsident für Studium, Qualität und Internationales
Bei uns packen russische und ukrainische Studierende an, um gemeinsam Hilfspakete vor Ort zu schnüren und sie zu beschriften.
Kontakt und Informationen
Ukrainische Geflüchtete, die im Heimatland die Studienberechtigung haben und sich entweder für den Besuch von Kursen oder die Teilnahme an einem Intensiv-Deutschkurs interessieren, können sich per E-Mail an das International Office der OTH Amberg-Weiden (international@oth-aw.de) wenden.
Informationen zu verschiedenen Unterstützungsmöglichkeiten hat das Kompetenzzentrum für Mittel- und Osteuropa unter www.oth-aw.de/solidaritaet zusammengetragen.
(Bild: Sammelaktion für Sachspenden an beiden Hochschulstandorten // Bildquelle: Sara Roth/OTH Amberg-Weiden)
(vl)