In diesem Jahrzehnt werden Entscheidungen getroffen, die Auswirkungen auf die nächsten Jahrtausende dieses Planeten haben – so heißt es im aktuellen Bericht des Weltklimarates. In diesem ermahnt der Rat ausdrücklich, dass die Treibhausgasemissionen immer noch zu langsam reduziert werden – es braucht mehr Tempo. Mehr Tempo wünschen sich auch die Aktivisten von Fridays for Future in Amberg – sie fordern eine Pflicht zum Überdachen von Parkplätzen mit PV-Anlagen. „Wir fordern, dass neue Parkplätze ab einer Größe von 20 Stellplätzen zu zwei Drittel mit PV-Anlagen überdacht werden müssen“.
„PV-Überdachungen vereinen mehrere Vorteile“
Eine solche Pflicht gibt es in anderen Bundesländern bereits, zum Beispiel in Baden-Württemberg oder Nordrhein-Westfalen. Würde in Amberg ein Drittel der Parkplätze mit PV überdacht, könnten damit rund 9.800 Drei-Personen-Haushalte versorgt werden, so eine Rechnung von Jonathan Englmeier, der als Umweltingenieur arbeitet. Die Überdachung von Parkplätzen mit PV-Anlagen biete viele verschiedene Vorteile, sind die Fridays-for-Future-Aktivisten überzeugt: Es werde für die Stromerzeugung keine neue Fläche verbraucht oder versiegelt, außerdem würden die Fahrzeuge gleichzeitig vor Sonneneinstrahlung und Witterung geschützt.
Pläne für ACC und Hockermühlbad-Parkplatz
Eine sinnvolle Sache im Zuge der Klimakrise also – diese Meinung herrscht auch im Amberger Stadtrat. Vielleicht könnten solche Überdachungen in Amberg tatsächlich bald Realität werden: Und zwar bei den Parkplätzen beim ACC und am Hockermühlbad. Insgesamt 666 Stellplätze könnten auf den zwei Flächen überdacht werden. Planungen dafür gibt es von den Stadtwerken, so Matthias Schöberl von der CSU-Stadtratsfraktion. Diese Pläne werden gerade von der Stadtverwaltung geprüft. Einen genauen Zeitplan, wann die Parkplätze am ACC und dem Hockermühlbad überdacht sein sollen, gebe es aber noch nicht.
Pflicht oder Selbstverantwortung?
PV-Überdachungen könnten in Amberg also bald kommen – doch sollen sie auch zur Pflicht werden, wie Fridays for Future es fordert? Matthias Schöberl kann sich einen solchen Schritt in Amberg nicht vorstellen. Hans-Jürgen Bumes von den Stadtratsgrünen sieht das anders: Seine Fraktion unterstütze eine solche Forderung, erklärte er gegenüber OTV.
(az)