Gut zehn Jahre lang war sie ungewiss – die Zukunft des baufälligen evangelischen Pfarrhauses in der Marktgemeinde Plößberg im Landkreis Tirschenreuth. Doch jetzt die positive Kehrtwende: Das Finanzierungskonzept steht, die Baumaßnahmen können starten.
Sehr zur Freude des Bürgermeisters Lothar Müller, denn ein funktionsfähiges Pfarrhaus gehöre in seinen Augen zu einer Kirchengemeinde einfach dazu.
Die Finanzierung setzt sich wie folgt zusammen:
Den Großteil der Kosten – rund eine Million Euro – übernimmt die Städtebauförderung. Die Gelder hierfür übernehmen sowohl der Bund als auch der Freistaat Bayern. Die Landesmittel sind jedoch wesentlich höher – diese liegen bei etwa 870.000 Euro, erklärt Bürgermeister Lothar Müller. Die restlichen Kosten übernehme die evangelische Kirche mit rund 250.000 Euro und die Marktgemeinde mit etwa 130.000 Euro.
Das neue Pfarrhaus solle jedenfalls die gesamte Marktgemeinde vorantreiben und zwar als Begegnungsstätte für alle Bürger – egal ob evangelisch, katholisch, jung oder alt. Über die Durchführung dieses Großprojekts freut sich auch Thomas Guba, Dekan des evangelisch-lutherischen Dekanats Weiden:
„Früher hat man ja sehr oft vereinzelt gedacht. Die katholische Kirche für sich, die evangelische Kirche für sich, die Kommune für sich und die Vereine für sich. Ich glaube, in Zukunft muss man eben viel mehr miteinander denken. Und dieses neue Pfarrhaus, das hier entstehen soll – das soll eben nicht nur ein Raum sein, in dem sich Evangelische treffen, sondern ALLE. Und ich finde das Konzept sehr schön – auch mit der Öffnung zum Garten hin. Da kann man dann künftig auch schöne Feste miteinander feiern.“
Da die evangelische Pfarrstelle aktuell vakant ist, habe sich Dekan Thomas Guba angeboten, die Gemeinde beim Bauvorhaben zu unterstützen. Doch er – und auch alle anderen Beteiligten – hoffen, die Pfarrstelle und damit auch das künftige Pfarrhaus so schnell es geht wieder besetzen zu können. In den Innenräumen des Gebäudes solle dann jedenfalls ein neues Pfarrbüro entstehen, ein Pfarrsaal bzw. Gruppenraum und eine großzügig geschnittene Wohnung. Die konkreten Planungen hierfür werden noch in diesem Jahr abgeschlossen, so der zuständige Architekt Sebastian Grundler.
„Das Ziel ist, im Jahr 2022 zu bauen, zu sanieren und zu entkernen. Auch den belasteten Dachstuhl müssen wir entfernen, das Gebäude insgesamt trockenlegen und natürlich komplett neu organisieren. Aber das äußere Erscheinungsbild – das soll bleiben.“
Das evangelische Pfarrhaus im Zentrum der Marktgemeinde: In Zukunft soll es also den heutigen Ansprüchen genügen, im äußeren Erscheinungsbild jedoch so bleiben, wie es im 19. Jahrhundert gebaut wurde – nämlich ortstypisch und ortsprägend. (cg)