Ein Arzt hat Monika Weißmann ein Medikament verschrieben. Das ist keine besonders spektakuläre Nachricht. Aber spannend wird es, wenn sie das Medikament nirgends bekommt. Und genau so ist das derzeit oftmals in den Apotheken, wie auch im Fall von Monika Weißmann in der Antonius-Apotheke Kümmersbruck. Jedes vierte Medikament fehlt derzeit in Deutschlands Apotheken.
Rund 100 Medikamente waren in Deutschland im Sommer zum Teil gar nicht zu haben. Woher kommt das?
Beispiel Antibiotika: Sie werden seit 2016 in Deutschland gar nicht mehr produziert. Die CSU und die Freien Wähler haben nun im Landtag drei Anträge eingereicht. Die Ziele: Deutschland soll vor allem auf Medikamente setzen, die in Europa produziert werden. Und: Deutschland soll mehr Fördergelder locker machen. Im Oktober wird der Gesundheitsausschuss des Landtags das Thema behandeln.
Für Kunden, die auf bestimmte Medikamente eingestellt sind, sei die Situation viel schwieriger als für Monika Weißmann, weiß Elisabeth Schinner von der Antonius Apotheke. Sie fordert daher Lösungen von der Politik. Doch bis dahin leeren sich die Regale in ihrer Apotheke wohl noch weiter.
(mz)