Bella ist eine scheinbar erwachsene Frau, doch sie hat den Verstand eines Kindes. Das ist in Poor Things wortwörtlich zu verstehen, denn Bella beging in ihrem vorherigen Leben während der Schwangerschaft Selbstmord. Daraufhin brachte sie der verrückte Wissenschaftler Godwin Baxter zurück von den Toten, aber musste ihr Gehirn mit dem ihres ungeborenen Kindes austauschen. Der Film begleitet Bella dabei, wie sie sich mit kindlicher Unschuld in der Welt der Erwachsenen zurecht finden muss.
Die Inspiration von Mary Shelleys Frankenstein ist offensichtlich. Wie Frankensteins Monster entzieht sich auch Bella der Kontrolle ihres Schöpfers, doch anstatt sich gegen ihn zu wenden, baut sich Bella ihr eigenes, unabhängiges Leben auf. Damit stellt sie sich entgegen der Gesellschaft des viktorianischen Englands. Poor Things ist somit eine postmoderne, feministische Umdeutung einer altbekannten Geschichte. Der Film behandelt existentielle Themen mit schwarzem Humor. Neben seiner Geschichte überzeugt der Film auch mit außerordentlich aufwändigen Kulissen.
Emma Stones Darbietung in der Hauptrolle wird einige zum lachen bringen und andere zum mitfühlen bewegen, wahrscheinlich wird sie auch einige verstören, aber ganz bestimmt wird sie niemanden kalt lassen. Der Film wurde bereits mit einem goldenen Löwen sowie zwei Golden Globes ausgezeichnet, für die beste Komödie und beste Hauptdarstellerin. Ab Morgen läuft er hier in den Kinos an und ist freigegeben ab 16 Jahren.
(cb)