Laut einer Schätzung der Deutschen Depressionshilfe erkranken 3 bis 10 Prozent aller Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren an einer Depression. Eine erschreckend hohe Zahl. Das Bayerische Gesundheitsministerium und das Kultusministerium unterstützen deshalb das AOK-Projekt „Icebreaker“, das an Schulen durchgeführt wird. Schüler führen dabei ein Theaterstück auf, das über seelische Erkrankungen im Jugendalter aufklärt.
Theaterstück in Kemnath aufgeführt
So geschehen in der Mehrzweckhalle in Kemnath, wo Schülerinnen der dortigen Realschule eine Theaterstück zum Thema „Depression“ auf die Bühne brachten. Die Zuschauer – ebenfalls Schüler – wurden dabei um ihre Mithilfe gebeten. Anhand einer Checkliste sollten sie das Verhalten der Protagonisten einschätzen.
Depression soll enttabuisiert werden
Für Laien ist es meist sehr schwer, wenn sie beurteilen sollen, ob es sich bei dem Verhalten von einigen Jugendlichen um pubertäres Gehabe oder aber bereits um eine Depression handelt. Und da depressive Menschen noch immer in der Gesellschaft stigmatisiert würden, sei das Theaterprojekt sehr wichtig, so der pädagogische Leiter des Projekts „Icebreaker“ Jean-Francois Drozak. Die Gesellschaft müsse erkennen, dass es sich um eine ganz normale Erkrankung handele. Und die Jugendlichen selbst sollten eine Depression auch wirklich erkennen und sich Hilfe holen.
(tb)