Solidarisch, feministisch, menschlich. Diese Werte vertreten die Teilnehmer am Protestszug gegen Gewalt an Frauen und Kindern in Weiden. Studien zeigen, dass Jede Dritte Frau in Deutschland von häuslicher Gewalt betroffen sei. Bei sexuellen Übergriffen und sexueller Nötigung in Partnerschaften seien die Opfer zu 97,5 Prozent weiblich. Dagegen wollen die Teilnehmer laut werden.
Ein großes Anliegen der Protestierenden ist die Durchsetzung der Istanbul Konvention. Das ist ein Völkerrechtlicher Vertrag, der Frauen und Kinder vor Gewalt schützen soll. Dieser ist seit dem Jahr 2018 in Kraft. Die Umsetzung ist jedoch eher mangelhaft. Der Europarat hat den deutschen Staat sogar dafür gerügt.
Eine Gruppe die oft vergessen wird, sind die Kinder. Denn sie sind bei häuslicher Gewalt immer mitbetroffen. Sie leiden stark an den psychischen Folgen der Taten. Dieser Gewalthintergrund werde aber in Verfahren zum Sorge- oder Unterhaltsrecht zu wenig berücksichtigt.
Das Motto des Protestzugs war „Laut werden!“. Laut war es auch, denn die Teilnehmer nutzten Trillerpfeifen und Trommeln. Sie weisen nochmal darauf hin, dass die Menschen auch im Alltag laut werden müssen, um etwas gegen häusliche Gewalt tun zu können.
(kw)