Vier junge Männer zwischen 18 und 23 Jahren sitzen – zum Teil mit Fußfesseln – vor dem Weidener Landgericht auf der Anklagebank. Es geht ums Geldeintreiben, Drogenmilieu und um eine Messerstecherei am 19. April 2021 in Weiden.
Zwei von ihnen wird versuchter Mord vorgeworfen, einem schwere Körperverletzung und einem Beihilfe zur schweren Körperverletzung – jeweils in Tateinheit mit versuchtem schweren Raub. Den Tathergang haben beim Prozesstermin heute mehrere ermittelnde Polizeibeamte auf Basis ihrer Vernehmungen mit den Angeklagten geschildert.
Demnach hätte einer der Angeklagten, Lucas F., Schulden im Wert von 3.500 Euro bei Bürgern polnischer Herkunft gehabt. Diese hätten ihn und seine Familie bedroht.
Zusammen mit den drei weiteren Angeklagten sei Lucas F. deshalb zu der Wohnung von einem der Geschädigten gefahren, um Wertgegenstände zu entwenden. Dieser hätte sich verschanzt. Mit einem weiteren Geschädigten, der zufällig in der Wohnung war, kam es aber zu einem Gerangel, bei dem das Opfer mit acht Messerstichen schwer verletzt wurde. Die sechs Stiche im Rumpfbereich wären laut Anklageschrift lebensgefährlich gewesen. Obwohl das Opfer nach einem Krankenwagen verlangt habe, sollen die Angeklagten geflüchtet sein.
Jetzt gilt es viele Fragen zu klären. Zum Beispiel: Wer hat zugestochen?
(mz)