Dass es beim Fußball mal heiß hergeht das gehört dazu. Eine Grenze die dabei aber nicht überschritten werden darf ist Rassismus und Fremdenfeindlichkeit. In Kauerhof ist genau das passiert. Bei einem B-Jugendspiel zwischen der SG Loderhof-Sulzbach und Inter Bergsteig. Die Nachwuchsspieler der Spielgemeinschaft Loderhof-Sulzbach haben nach dem Spiel „L’amour toujours“ angestimmt, mit rassistischen Parolen statt dem Originaltext. Die Vereine reagierten umgehend. „Wir haben als erste Maßnahme ein Gespräch mit den Spielern, den Eltern und Trainern durchgeführt. Als erste Maßnahme haben wir die Mannschaft von den letzten beiden Spielen abgemeldet, obwohl sie kurz davor waren Meister zu werden.“, erklärt Achim Bender, Vorstand vom SV Loderhof. Matthias Stadelmann vom SV Kauerhof ergänzt: „ Ich hatte bei dieser Sitzung den Eindruck, dass die Jugendlichen doch sehr erschüttert waren, welche Wellen ihr fehlerhaftes Verhalten nach sich zog. Sie waren sehr demütig und kleinlaut und ich hatte den Eindruck, dass sie auf dieser Sitzung realisiert haben, was sie da überhaupt angerichtet haben.“
Der Fall liegt jetzt beim BFV. Auf Anfrage teilte uns der Bayerische Fußballverband mit:
Das zuständige Jugendsportgericht in der Oberpfalz hat die Vereine zu Stellungnahmen aufgefordert, diese werden nach fristgerechtem Eingang geprüft und entsprechend erforderliche Ermittlungen geführt. Zudem prüft der Verbandsanwalt parallel einen möglichen Beitritt zum Verfahren. Nähere Angaben zum aktuellen Fall können wir mit Hinweis auf das laufende Verfahren nicht machen.
Parallel zur sportgerichtlichen Aufarbeitung gibt es auch in mediativer Hinsicht Kontakt und Hilfestellungen seitens des Verbandes zum betreffenden Verein.
Grundsätzlich fährt der BFV in Fällen mit Rassismus, Antisemitismus und Diskriminierung eine Null-Toleranz-Politik, die Fälle treten vereinzelt, dennoch ist jeder einzelne einer zu viel: In der Saison 2022/23 waren laut dem Lagebild Amateurfußball bei den insgesamt 185.281 digital erfassten Spielen 196 Diskriminierungen in Bayern gemeldet worden.
Seit Anfang des Jahres kooperiert der Bayerische Fußball-Verband auch mit der Generalstaatsanwaltschaft München, so dass Vorfälle dieser Art auch strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen können
(Statement Bayerischer Fußballverband vom 02.07.2024)
Der SV Inter Bergsteig war über die Vorkommnisse erschüttert. Aktuell will sich Inter aber nicht mehr öffentlich zu dem Vorfall äußern, erklärt Vorständin Melanie Misral im Telefonat mit Oberpfalz TV. Der Verein wolle nicht, dass das Thema weiter hochgekocht werde, da es sich am Ende ja doch noch um Kinder handele. Um Kinder, die sich wahrscheinlich der Tragweite ihres Handelns nicht bewusst waren in diesem Moment. Dass Bergsteig Spieler die besagte Aktion bzw. Reaktion provoziert hätten, weist Inter entschieden zurück.
(ac)