Mo, 24.09.2018 , 12:43 Uhr

Regensburg: Joachim Wolbergs - der Prozess

Tag 2 im Wolbergs-Prozess. Der suspendierte Regensburger Oberbürgermeister Joachim Wolbergs hat heute vor dem Landgericht Regensburg ausführlich Stellung bezogen. Dem 47-Jährigen werden Vorteilsannahme und Verstoß gegen das Parteiengesetz zur Last gelegt. Wolbergs sprach heute von seiner Sicht der Dinge bezüglich der angeblichen Spendenaffäre und seinem damaligen Wahlkampf. Auch verteidigte er die Vergabe des Nibelungenareals. Hier sei alles rechtens gelaufen. Die Vorwürfe ihm gegenüber wies Wolbergs bereits vor Prozessbeginn stets zurück. Bei seinen Ausführungen heute wurde er auch laut und übte Kritik an der Art der Ermittlungen.

Der Prozessbeginn

Am Montag ist der Prozess des Jahres gestartet. Manches Medium schreibt sogar vom Prozess des Jahrzehnts. Seit 9 Uhr müssen sich der vorläufig suspendierte Oberbürgermeister der Stadt Regensburg, Joachim Wolbergs, der ehemalige SPD-Fraktionsvorsitzende Norbert Hartl, Immobilienunternehmer Volker Tretzel sowie ein ehemaliger Mitarbeiter Tretzels vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft den Angeklagten Vorteilsannahme bzw. Vorteilsgewährung und einen Verstoß gegen das Parteiengesetz vor. In dem Verfahren geht es um Parteispenden im Wahlkampf, um Zuschüsse für den Fußballclub SSV Jahn Regensburg sowie um vergünstigte Immobiliengeschäfte. Wolbergs hatte die Anschuldigungen gegen sich stets zurückgewiesen. Lukas Sendtner berichtet über den Prozessauftakt. (ls)

 

Zum Hintergrund:

Mitte Januar 2018 verbreitete sich eine Meldung wie ein Lauffeuer: Haftbefehl gegen Joachim Wolbergs. Am Morgen ist er festgenommen worden. Der Vorwurf: Bestechlichkeit. Auch zwei weitere Beschuldigte wurden festgenommen. Wegen des Verdachts der Bestechung und Beihilfe zur Bestechung.

Hier der Bericht vom 18. Januar 2017

 

Ende Februar 2017 – nach rund sechs Wochen – wird Joachim Wolbergs unter Auflagen aus der Untersuchungshaft entlassen. Heute beginnt nun der Prozess. (nh)

 

Beginn Gericht Joachim Wolbergs Korruption Oberbürgermeister Oberpfalz Oberpfalz TV OTV Prozess Prozessauftakt Regensburg Wolbergs

Das könnte Dich auch interessieren

31.10.2024 Kinderheim-Prozess: Urteil ist rechtskräftig Das Urteil im Wunsiedler Kinderheim-Prozess ist rechtskräftig: Am 4. April 2023 war ein zehnjähriges Mädchen aus dem Landkreis Tirschenreuth in einem Kinderheim in Wunsiedel vergewaltigt und getötet worden. Der Fall und der darauffolgende „Kinderheim-Prozess“ sorgten auch in der Oberpfalz für großes Entsetzen. Im März dieses Jahres verurteilte das Landgericht Hof einen 27-jährigen zu einer Haftstrafe 21.06.2024 Amberger stößt Syrer von Brücke: Urteil gefallen Urteil im Prozess gegen einen 29-Jährigen aus Amberg, der im vergangenen Oktober einen Syrer von der Steinernen Brücke in Regensburg gestoßen und dadurch schwer verletzt hat. Hintergrund der Tat war offenbar eine ausländerfeindliche Gesinnung. Der Richter wertete die Tat als versuchten Totschlags. Wegen seiner psychischen Erkrankung ist der Mann schuldunfähig. Er muss nun dauerhaft in 06.06.2024 Prozessbeginn vor dem Landgericht: 20-Jähriger von der Steinernen Brücke gestoßen Prozessauftakt am Landgericht Regensburg: Es geht um eine Tat von Mitte Oktober des vergangenen Jahres. Ein damals 20-jähriger Syrer wurde von der Steinernen Brücke in Regensburg heruntergestoßen. Er stürzte etwa sieben Meter tief und landete auf einem Brückenpfeiler. Trotz schwerer Verletzungen überlebte er die Tat. Der mutmaßliche Täter ist ein polizeibekannter, damals 28-jähriger Amberger. Die 09.04.2024 Totschlagsprozess-Prozess: Ist der Angeklagte schuldfähig? Der Beschuldigte erscheint ruhig den ganzen Prozess über, seine Blicke recht eintönig, seiner Familie lächelt er zu. Die Ermittlungsbehörde hatte eine sogenannte Antragsschrift eingereicht und damit einen Prozess veranlasst. Ein junger Mann soll im Oktober vergangenen Jahres seiner Mutter mindestens viermal in den Oberkörper gestochen haben. Jetzt muss das Landgericht Amberg in einem Sicherungsverfahren entscheiden