Tag 2 im Wolbergs-Prozess. Der suspendierte Regensburger Oberbürgermeister Joachim Wolbergs hat heute vor dem Landgericht Regensburg ausführlich Stellung bezogen. Dem 47-Jährigen werden Vorteilsannahme und Verstoß gegen das Parteiengesetz zur Last gelegt. Wolbergs sprach heute von seiner Sicht der Dinge bezüglich der angeblichen Spendenaffäre und seinem damaligen Wahlkampf. Auch verteidigte er die Vergabe des Nibelungenareals. Hier sei alles rechtens gelaufen. Die Vorwürfe ihm gegenüber wies Wolbergs bereits vor Prozessbeginn stets zurück. Bei seinen Ausführungen heute wurde er auch laut und übte Kritik an der Art der Ermittlungen.
Der Prozessbeginn
Am Montag ist der Prozess des Jahres gestartet. Manches Medium schreibt sogar vom Prozess des Jahrzehnts. Seit 9 Uhr müssen sich der vorläufig suspendierte Oberbürgermeister der Stadt Regensburg, Joachim Wolbergs, der ehemalige SPD-Fraktionsvorsitzende Norbert Hartl, Immobilienunternehmer Volker Tretzel sowie ein ehemaliger Mitarbeiter Tretzels vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft den Angeklagten Vorteilsannahme bzw. Vorteilsgewährung und einen Verstoß gegen das Parteiengesetz vor. In dem Verfahren geht es um Parteispenden im Wahlkampf, um Zuschüsse für den Fußballclub SSV Jahn Regensburg sowie um vergünstigte Immobiliengeschäfte. Wolbergs hatte die Anschuldigungen gegen sich stets zurückgewiesen. Lukas Sendtner berichtet über den Prozessauftakt. (ls)
Zum Hintergrund:
Mitte Januar 2018 verbreitete sich eine Meldung wie ein Lauffeuer: Haftbefehl gegen Joachim Wolbergs. Am Morgen ist er festgenommen worden. Der Vorwurf: Bestechlichkeit. Auch zwei weitere Beschuldigte wurden festgenommen. Wegen des Verdachts der Bestechung und Beihilfe zur Bestechung.
Hier der Bericht vom 18. Januar 2017
Ende Februar 2017 – nach rund sechs Wochen – wird Joachim Wolbergs unter Auflagen aus der Untersuchungshaft entlassen. Heute beginnt nun der Prozess. (nh)