Gestern kam es zu einer größeren Fahndung nach einem Sexualdelikt. Am heutigen Freitag gelang der Polizei der Durchbruch bei den Ermittlungen. Ausgehend von einem Hinweis führte eine Fahndung der Polizei zur Festnahme eines Tatverdächtigen.
Am 10. Juni 2021 gegen 14:00 Uhr ging bei der Polizei ein Notruf bezüglich eines Sexualdelikts ein. Nach der Mitteilung wurde gegen 12:30 Uhr eine junge Frau im Bereich zwischen dem Pfaffensteiner Wehr und dem Dultplatz von einem Unbekannten in sexueller Weise bedrängt. Die Kriminalpolizeiinspektion Regensburg leitete sofort umfangreiche Ermittlungen ein. Mit starken Polizeikräften, auch unter Einbindung eines Polizeihubschraubers und eines Polizeibootes, wurde nach dem Täter gefahndet. Zunächst verlief diese Fahndung ohne Ergebnis.
Spaziergängerin erkennt Tatverdächtigen
Die Polizei wandte sich unmittelbar nach der Tat mit einem Zeugenaufruf und einer detaillierten Täterbeschreibung an die Öffentlichkeit. Dies war wohl auch ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg, denn am Freitagmorgen, 11. Juni 2021, ging gegen 9:20 Uhr bei der Hinweis-Hotline der Kriminalpolizeiinspektion Regensburg ein Anruf einer 27-jährigen Spaziergängerin ein. Sie teilte mit, dass sie kurz zuvor in der Nähe des Aubachparks in Burgweinting von einem Fahrradfahrer angesprochen wurde, der sie fragte, ob sie mit ihm spazieren gehen möchte. Durch die öffentliche Berichterstattung erinnerte sie sich an das gestrige Sexualdelikt, erkannte anhand der Beschreibung den mutmaßlichen Verdächtigen, lehnte ab und verständigte sofort und folgerichtig die Polizei, sodass ohne Zeitverlust notwendige Maßnahmen eingeleitet werden konnten. Der Fahrradfahrer fuhr weiter in Richtung Schloss Höfling.
Die Beamten der Kriminalpolizeiinspektion Regensburg leiteten gemeinsam mit den umliegenden Polizeidienststellen umgehend eine Großfahndung nach der beschriebenen Person ein. Auch ein Polizeihubschrauber kam wieder zum Einsatz. Gegen 9:45 Uhr kontrollierte eine Streife der PI Regensburg Süd auf einem Feldweg in der Verlängerung der Straße „Langer Weg“ in Burgweinting einen Mann, auf den die Beschreibung zutraf. Er wurde vorläufig festgenommen. Durch weitere Ermittlungen der Kriminalpolizeiinspektion Regensburg konnte der Festgenommene als Tatverdächtiger identifiziert werden.
Haftbefehl erlassen
Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich um einen 29-jährigen Mann mit irakischer Staatsangehörigkeit und Wohnsitz in Regensburg. Er ist bislang nicht polizeilich in Erscheinung getreten.
Der Beschuldigte wurde am Freitagnachmittag dem zuständigen Ermittlungsrichter vorgeführt. Dieser erließ auf Antrag der Staatsanwaltschaft Regensburg einen Haftbefehl wegen des dringenden Tatverdachts der sexuellen Nötigung. Der Tatverdächtige wird im Anschluss in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert.
Der schnelle Fahndungserfolg ist ein Beleg für die gute Arbeit der Kriminalpolizeiinspektion Regensburg in Kooperation mit allen beteiligten Dienststellen. Dieser Fall zeigt außerdem, wie wichtig die Zusammenarbeit zwischen Bürger und Polizei ist und wie erfolgreich sie sein kann.
Thomas Schöniger, Polizeivizepräsident
Die intensiven Ermittlungen der Kriminalpolizeiinspektion Regensburg werden fortgeführt. Derzeit haben sich keine Anhaltspunkte für Bezüge zu anderen Sexualstraftaten ergeben, jedoch wird dieser Umstand weiterhin geprüft. An der Aufklärung noch ungeklärter Straftaten wird weiterhin mit hoher Intensität in Abstimmung mit der dafür zuständigen Staatsanwaltschaft Regensburg gearbeitet.
Die Ermittler bitten unter 0941/506-2888 weiterhin um Zeugenhinweise von Personen, die sich noch nicht an die Polizei gewandt haben. Insbesondere soll ein älterer Herr –nähere Beschreibung derzeit nicht bekannt- das Tatgeschehen am 10. Juni nahe des Pfaffensteiner Wehrs beobachtet haben.
(vl)