+++ Update: Von 149 Getesteten 10 positiv +++
Die Ergebnisse der Reihentestung vom vergangenen Mittwoch in der Gemeinschaftsunterkunft Dieselstraße liegen jetzt vor: Von 149 der freiwillig Getesteten sind demnach 10 Menschen mit dem Corona-Virus infiziert. Sie wurden von der Unterkunftsverwaltung in Absprache mit dem Gesundheitsamt Regensburg in die Quarantäne-Station auf dem Gelände der Pionierkaserne verlegt bzw. Familienverbände, die sich trotz intensiver Beratung gegen eine getrennte Unterbringung entschieden haben, wurden im Zeißtower untergebracht. Ein Mensch verblieb auf ärztliche Anordnung zur häuslichen Quarantäne in der Gemeinschaftsunterkunft Dieselstraße. Mit den ergriffenen Maßnahmen konnte die über die Gemeinschaftsunterkunft Dieselstraße verhängte Quarantäne vom Gesundheitsamt Regensburg aufgehoben werden.
Hintergrund (25. Mai):
56 neue positive Corona-Fälle und 71 negative Tests – So das Ergebnis der Reihenuntersuchung der Bewohner der ANKER-Dependance Pionierkaserne in Regensburg. Schon in der vergangenen Woche wurden vier Coronafälle in der Pionierkaserne festgestellt. Deshalb hat das Gesundheitsamt Regensburg die Untersuchung der Bewohner angeordnet. Von den positiv getesteten Menschen weisen die meisten keine oder nur geringe Symptome wie Kopfschmerzen auf, wie die Regierung der Oberpfalz berichtet.
Alle positiv Getesteten wurden umgehend informiert und in die Quarantäne-Einrichtung in der Pionierkaserne – räumlich getrennt und isoliert von Nicht-Infizieren – untergebracht. Die übrigen Bewohner wurden in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt Regensburg in unterschiedlichen Kohorten vor Ort in der Dependance isoliert.
Die gesamte ANKER-Dependance Pionierkaserne steht unter Qauarantäne. Es gilt ein generelles Aufnahme- und Abverlegungsverbot. Der Sicherheitsdienst überwacht die Quarantäne.
Innerhalb der ANKER-Dependance Pionierkaserne gelten verschärfte Hygienemaßnahmen. Darunter fällt eine Maskenpflicht auf den Gemeinschaftsflächen, die Reglementierung der Nutzung der Gemeinschafts- und Sanitärräume, das Essen auf den Zimmern und das regelmäßige Reinigen der Sanitäreinrichtungen. Medizinisch versorgt werden die Bewohner vor Ort von dem kurativen Arztbereich der ANKER-Einrichtung.
Des weiteren informiert die Regierung der Oberpfalz über die Ablehnung der angebotenen Unterbringung von Risikopatienten , die Situation in den Gemeinschaftunterkünften in Regensburg und das Überschreiten des Schwellenwerts:
Risikopatienten haben angebotene getrennte Unterbringung meist abgelehnt
Bereits Ende März wurden durch den kurativen Arztbereich der ANKER-Einrichtung vulnerable Risikopatienten (für einen potentiell schweren Krankheitsverlauf bei einer SARS-CoV-2 Infektion) identifiziert und nochmals körperlich untersucht, im Detail über Corona und das Risiko einer Infektion (mit Übersetzter) aufgeklärt, Pneumokokkenimpfungen angeboten, ein Arztbrief mit Angabe der Vorerkrankungen ausgestellt sowie etwaige Medikamentenplänen und Facharztbriefe mitgegeben. Nachdem bei den getroffenen Maßnahmen immer Wohl und Gesundheit der betroffenen Personen an erster Stellen stehen, wurde darüber hinaus allen eine Unterbringung in einem geschützten Bereich der ANKER-Einrichtung inklusive separaten Freibereich (Zugang nur mit separatem Schlüssel) oder in einer separaten Unterkunft außerhalb Regensburgs angeboten (inklusive Catering für das Essen und regelmäßigen ärztlichen Visiten). Leider haben nur sehr wenige dieses Angebot in Anspruch genommen und selbst diese wenigen haben nach wenigen Tagen die „freiwillige Selbstisolation“ wieder aufgegeben und sich für eine reguläre Unterbringung in der ANKER-Einrichtung entschieden.
Situation in den Gemeinschaftsunterkünften in Regensburg
Zusätzlich sind in der letzten Woche 42 positive Testergebnissen in der Gemeinschaftsunterkunft Dieselstraße bekannt geworden, sowie ein Fall in der Gemeinschaftsunterkunft Alte Straubinger Straße. Über das Wochenende ist in den Gemeinschaftsunterkünften in Regensburg kein neuer Fall von SARS-CoV-2 hinzugekommen. Die Gemeinschaftsunterkunft in der Dieselstraße wurde ebenfalls durch das Gesundheitsamt unter Quarantäne gestellt. Auch dort gelten die verschärften Hygienemaßnahmen, wie in der Pionierkaserne. Die positiv ermittelten Personen wurden von Nicht-Infizierten getrennt und soweit notwendig in die eingerichtete Quarantänestation der ANKER-Dependance Pionierkaserne gebracht. Auch dort wird das weitere Geschehen engmaschig durch das Gesundheitsamt Regensburg begleitet.
Die Gemeinschaftsunterkunft im sog. Zeißtower wurde in den vergangenen Wochen als Unterkunft für vulnerable Personen hergerichtet. Vorsorglich wird das Gebäude im Hinblick auf das aktuelle Infektionsgeschehen noch als Reserve zurückgehalten, damit es im Falle zusätzlicher Neuinfektionen zur Isolierung neuer positiver Fälle genutzt werden kann.
Schwellenwert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner für die Stadt Regensburg überschritten
Die 7-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner liegt heute nach Angaben des LGL bei 72,08 und damit über dem vom RKI festgelegten Schwellenwert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche. In den letzten Wochen wurde der Schwellenwert in Regensburg dagegen immer deutlich unterschritten. Bei einem lokalisierten und klar eingrenzbaren Infektionsgeschehen – in diesem Fall ist das Infektionsgeschehen auf Asylbewerberunterkünfte in der Pionierkaserne und der Gemeinschaftsunterkunft Dieselstraße beschränkt – müssen keine allgemeinen Beschränkungen in der Stadt Regensburg eingeführt werden, wenn dort geeignete Maßnahmen des Gesundheitsamts Regensburg umgesetzt werden können. Die Maßnahmen des Gesundheitsamts werden mit der Quarantäne aktuell umgesetzt und das weitere Geschehen wird engmaschig durch das Gesundheitsamt überwacht.
(Quelle: Pressemitteilung Regierung Oberpfalz)