Mi, 05.06.2024 , 17:03 Uhr

Sulzbach-Rosenberg

Rohrwerk Maxhütte gerettet – neuer Investor unterschreibt Kaufvertrag

Die Eichler Consulting AG übernimmt das insolvente Rohrwerk Maxhütte. Damit konnte das Unternehmen in letzter Sekunden gerettet werden. Die Produktion war bereits heruntergefahren worden, Kündigungen für die 320 Mitarbeiter lagen bereit.

Für die rund 320 Mitarbeiter des Rohrwerks Maxhütte ist die aktuelle Zeit eine emotionale Berg- und Talfahrt. Heute wurde nun bekannt: Es gibt einen neuen Investor, der das Rohrwerk übernimmt. Zum Hintergrund: Das krisengeschüttelte Unternehmen aus Sulzbach-Rosenberg musste im März Insolvenz anmelden. Die Suche nach einem Investor war bis Anfang Juni nicht erfolgreich – das hatte zur Folge, dass fast alle der 320 Angestellten vor wenigen Tagen tatsächlich freigestellt werden mussten, die Kündigungen waren bereits vorbereitet.

Wende im letzten Moment

Heute nun die Wende: Dank eines neuen Investors können die Arbeitsplätze und der Standort gesichert werden, die Produktion soll bereits ab dem morgigen Donnerstag wieder hochgefahren werden. Große Erleichterung bei den Angestellten und der Gewerkschaft IG Metall Amberg. „Es ist jeder froh, dass es einen neuen Eigentümer gibt“, so Udo Fechtner von der IG Metall heute gegenüber OTV. „Das wichtigste ist, dass alle Arbeitsplätze erhalten bleiben sollen“

Schwierige Verkaufsgespräche für den Insolvenzverwalter

Erleichterung auch bei Insolvenzverwalter Dr. Jochen Zaremba aus Amberg. Er konnte heute Vormittag den Verkaufsvertrag abschließend unterzeichnen. Investor ist nun die Eichler Consulting AG mit Sitz in der Schweiz. „Es ist ein Unternehmen mit Branchenkenntnis“, freut sich Zaremba. Er hatte seit der Insolvenzanmeldung Ende März versucht, einen neuen Investor zu finden.

Der Insolvenzverwalter hatte Kontakt zu 15 potenziellen Käufern, intensive Gespräche gab es mit 3 interessierten Investoren. Doch die Verhandlungen seien sehr schwierig gewesen und zogen sich – aus einem bestimmten Grund: „Das große Problem war, dass die Anlagen und die Immobilien ja eigenständigen Gesellschaften gehören, die nicht unmittelbar von der Insolvenz betroffen waren.“

Turbulente Jahre liegen hinter dem Rohrwerk

Erst 2021 musste das Rohrwerk Insolvenz in Eigenverwaltung anmelden, zwischenzeitlich waren die Mitarbeiter 2022 in Kurzarbeit. Auch damals konnte als Rettung ein Investor gefunden werden. Nun, keine zwei Jahre später, erneut die Insolvenz. Ein jahrelanges Auf und Ab liegt hinter den Beschäftigten, doch trotzdem haben die meisten Mitarbeiter nicht aufgegeben: „Der Großteil der Beschäftigten steht zum Rohrwerk“, so Udo Fechtner.

Dafür ist Jochen Zaremba den Mitarbeitern dankbar – ohne ihre Treue wäre die Suche nach einem Investor vielleicht nicht erfolgreich gewesen. „Das Rohrwerk hat in den vergangenen zwei Monaten gute Umsätze gemacht, gute Zahlen geschrieben. Das war eine Leistung der Mitarbeiter. Und das dürfte auch einen Einfluss darauf gehabt haben, dass der Investor gesagt hat, damit kann man arbeiten.“, erklärt Zaremba.

Mehr Infos zum Investor am Freitag

Der neue Investor, die Aichler Consulting AG, will sich am Freitag der Belegschaft im Rohrwerk vorstellen – und erklären, wie sie das Unternehmen zukunftssicher aufstellen will.

(az)

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