Für Sulzbach-Rosenberg ist der heutige Gründonnerstag ein weiterer schwarzer Tag. Das Rohrwerk Maxhütte hat Insolvenz angemeldet. Gegen 13 Uhr hat es auf dem Gelände des Rohrwerks eine Betriebsversammlung gegeben, wo dies den Mitarbeitern mitgeteilt worden ist. Die Stimmung danach war recht bedrückend, heißt es.
Die Produktion soll in der kommenden Woche trotzdem weitergehen. Die Hoffnung ist, dass die Mitarbeiter trotz des Insolvenzantrags zur Arbeit erscheinen.
(tb)
Offizielle Pressemeldung:
Traditionsunternehmen Rohrwerk Maxhütte GmbH muss erneut
Insolvenz anmelden.
Diese Nachricht trifft vor allem die Stadt Sulzbach-Rosenberg hart: Das
Traditionsunternehmen Rohrwerk Maxhütte GmbH mit über 320 Beschäftigen ist erneut
insolvent. Ein entsprechender Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens wurde beim
zuständigen Amtsgericht Amberg eingereicht.
Als Grund für den Insolvenzantrag teilte das Unternehmen eine nicht zufriedenstellende
Auslastung sowie den drohenden Wegbruch eines der Hauptkunden mit. Nach der gelungenen
übertragenden Sanierung an die Mertex-Gruppe vor zwei Jahren hatte das
Traditionsunternehmen zunächst mit Anlaufverlusten zu kämpfen. Jedoch gelang es der
Geschäftsführung einen Großkunden zu gewinnen und so das Unternehmen zu stabilisieren.
„Dass nun erneut der Schritt in die Insolvenz unvermeidbar war, ist sowohl für die Region als
auch für die Belegschaft sehr bitter“, so der vom Amtsgericht Amberg bestellte vorläufige
Insolvenzverwalter Dr. Jochen Zaremba. Obwohl Zaremba zu den erfahrensten
Sanierungsexperten Bayerns zählt, steht er nun vor einer Mammut-Aufgabe. „Die
Voraussetzungen für eine übertragende Sanierung sind dieses Mal deutlich schlechter“, so
Zaremba. „Nachdem bei der letzten Insolvenz die Immobilie und die Fertigungsanlagen auf
andere Gesellschaften übertragen wurden, die von der Insolvenz formal nicht betroffen sind,
schrumpft die Attraktivität der Rohrwerk Maxhütte GmbH für potentielle Investoren.“
Dennoch werde er auch unter diesen diffizilen Voraussetzungen eine übertragende Sanierung
anstreben, um ein Traditionsunternehmen und vor allem Arbeitsplätze für die Region erhalten
zu können. „Ich habe mir heute im Unternehmen einen Überblick verschafft und die Belegschaft
über den erneuten Insolvenzantrag unterrichtet. Nun geht es darum, die Lieferketten
sicherzustellen und Vertrauen bei den Kunden zu gewinnen. Ferner liegt in den ersten Tagen
ein Hauptaugenmerk auf den Lohnzahlungen an die Mitarbeiter. Jedoch ist hierfür die
Mitwirkung der Geschäftsführung zwingend erforderlich.
Zum Unternehmen: Am Standort in Sulzbach-Rosenberg produziert die Rohrwerk Maxhütte
GmbH warm- und kaltgefertigte, nahtlose, hochqualitative Rohre für verschiedene Bereiche.
Insbesondere hat sich das Unternehmen auf den Automobil- und den Energiesektor
spezialisiert. Es zählt zu den größten Arbeitgebern in Sulzbach-Rosenberg.
Zur Person des vorläufigen Insolvenzverwalters: Dr. jur. Jochen Zaremba, LL.M. ist auf die
Fortführung und Sanierung krisenbehafteter Unternehmen spezialisiert. Als Fachanwalt für
Handels- und Gesellschaftsrecht, Steuerrecht und Insolvenzrecht wird er insbesondere bei
komplexen gesellschafts- und konzernrechtlichen Unternehmensstrukturen herangezogen. Er
ist zudem Geschäftsführer der SRI Rechtsanwaltsgesellschaft mbH, einer der führenden
Kanzleien im Bereich der Eigen-, Sach- und Insolvenzverwaltung. Dr. Zaremba war im
vergangenen Jahr der meistbestellte Insolvenzverwalter in Bayern.
(ext)