„Sandboarding“ nennt sich eine Sportart, die aktuell Menschen aus aller Welt zum Monte Kaolino zieht. Wie der Name erraten lässt, ist sie gar nicht so weit vom Snowboarding entfernt – nur statt auf Schnee fahren die Boarder auf Sand. Der Monte Kaolino ist eine einmalige Anlaufstelle für Sandboarder aus ganz Europa und darüber hinaus. Meist wird die Sportart auf Dünen ausgeübt, welche bei uns aber bekanntermaßen schwer zu finden sind. Der rund 120 Meter hohe Sandberg nahe Hirschau macht’s trotzdem möglich, und bietet sogar den weltweit einzigen Sandboarding-Lift.
„Sand Spirit“ nennt sich die Europameisterschaft im Sandboarding, die jedes Jahr den Monte Kaolino ihr Zuhause nennt. Jetzt ist es wieder soweit – ein Wochenende lang geht es für die Boarder mit dem Lift hinauf, und über die Sandpiste wieder runter. Erst müssen sich die Sportler qualifizieren. Am Samstag, dem Finaltag, stehen dann drei große Disziplinen an. Der Klassiker ist der Slalom, bei dem zwei Boarder auf separaten Strecken gegeneinander antreten. Der „Boardercross“ schickt hingegen vier Boarder gleichzeitig auf eine Piste und sorgt so für ordentlich Action. Dann gibt es da noch die „Waterslide“ – eine Spaßdisziplin, bei der die Sportler über ein Wasserhindernis schlittern.
Vom Schnee auf den Sand
Das Boarden auf Sand sei um einiges schwieriger als auf Schnee, erzählen die Sportler. Grundsätzlich sei die Technik ähnlich, aber da Sand deutlich stärker bremst als Schnee, müssen die Boarder mit mehr Rückenlage fahren und präziser sein. Trotzdem – wer auf Schnee schon Erfahrung hat, der könne sich auch schnell an den Sand gewöhnen. An der Ausrüstung gibt es wenig umzubauen. Nur eine spezielle Beschichtung muss aufgetragen werden, und manche Sportler schneiden ihr Board extra für den Sand leicht zu.
Eine Besonderheit des diesjährigen „Sand Spirit“: Zwei Teams aus Südamerika sind mit dabei, eins aus Peru und eins aus Chile. Die Gäste verraten: sie sind begeistert von den Menschen und der Infrastruktur hier am Monte Kaolino. Die heimischen Boarder können sich richtig glücklich schätzen. Aber der Kaolinsand sei ganz anders als der feine Dünensand zuhause – das sorgt für etwas Gewöhnungsbedarf. Allem voran ist es aber die Kameradschaft, die sie und die heimischen Sportler schätzen. Alle halten zusammen, alle genießen ihren einzigartigen Sport miteinander, und so wird aus dem „Sand Spirit“ eine der spannendsten Sportveranstaltungen unserer Region.
(sb)