Ein Herzstillstand verändert das Leben des damals 16-jährigen Lukas für immer. Am 8. Oktober des vergangenen Jahres erleidet er Zuhause in Pertolzhofen einen Asthmaanfall. Für ihn eigentlich nichts ungewöhnliches – doch diesmal ist alles anders. Das Asthma-Spray hilft nicht, erinnert sich seine Mutter Alexandra. Sie ruft den Krankenwagen. „Als ich mich dann kurz umgedreht habe, ist er auf der Treppe vorm Haus in Ohnmacht gefallen. Er hat nicht mehr geatmet. Mein Mann hat dann die Nachbarn zu Hilfe geholt, ich habe eine Herzdruckmassage bei Lukas gemacht.“
Lukas wird im Rettungshubschrauber auf dem Weg ins Krankenhaus ins künstliche Koma versetzt. In den Tagen und Wochen danach wird klar: Durch den Sauerstoffmangel hat er schwere Gehirnschäden erlitten. Aktuell liegt er in einer Spezialklinik in Vogtareuth in Oberbayern, wo ihn seine Mutter mehrfach in der Woche besucht. Alexandras Cousine ist nach Vogtareuth gezogen, um rund um die Uhr bei Lukas sein zu können. „Aktuell ist es so, dass er versteht, was wir sagen. Aber er kann nicht reagieren. Er kann weder sprechen noch sich bewegen. Deshalb bekommt er auch oft Panikattacken.“, erklärt Alexandra.
Spezialklinik statt Realschulabschluss
Vor dem Herzstillstand war der 16-jährige Lukas gerne am Computer, traf sich mit Freunden und spielte mit seinem Hund Bomber, erzählt Mutter Alexandra. Er hätte dieses Jahr seinen Realschulabschluss gemacht. Nun geht es stattdessen um die Frage, wie er wieder zurück nach Hause kommen kann. Eine teure Angelegenheit, denn Familie Vogl muss das Haus barrierefrei umbauen.
„Wir müssen einen Weg ums Haus pflastern, von der Einfahrt bis zum Balkon. Damit Lukas mit einem Rollstuhl überhaupt ins Haus kommt. Wir brauchen eine Rampe auf den Balkon, eine neue Balkontür und zwei breitere Türen im Haus.“, zählt Alexandra auf. „Außerdem muss das Bad barrierefrei gemacht werden. Und auf lange Sicht werden wir auch ein Auto brauchen, in das der Rollstuhl passt.“
Hohe Kosten für Umbau
Alexandra geht von Kosten im sechsstelligen Bereich aus – alleine kann sie das nicht stemmen. Deshalb hat sich der 9.9 Schwarzachtal e.V. eingeschaltet. Ein Verein, der sich vor vier Jahren für den guten Zweck gegründet hat. „Unser Ziel ist es, Einzelschicksale zu unterstützen, die sonst durchs Raster fallen würden. Also für die es keine staatliche oder kirchliche Hilfe gibt.“, erzählt Vereinsvorstand Daniel Maierhofer. Inzwischen hat der Verein rund 290 Mitglieder.
Große Benefizaktion
Gemeinsam mit der Vereinsgemeinschaft Pertolzhofen organisiert 9.9 eine große Benefizaktion am 22. September im Vereinsstodl – mit Musik, Unterhaltung und großem Familienprogramm. Der Erlös der Benefizveranstaltung geht zu 100 Prozent an Lukas Familie. Los geht es in der Früh – gemäß dem Vereinsnamen genau um 9:09 Uhr.
Spenden sind jederzeit auf folgendes Konto möglich:
Empfänger: Verein 9.9 Schwarzachtal e.V.
Bank: Raiffeisenbank Nabburg
BIC: GENO DEF1 SWD
IBAN: DE76 7506 9171 0000 1127 71
Mehr Infos zum Verein gibt es hier (www.9punkt9.org)
(az)