Der Wolf ist in die Oberpfalz zurückgekehrt – was für Naturschützer ein Anlass zur Freude ist, bereitet vielen Landwirten Sorgen. So auch Familie Schmid aus dem Landkreis Neustadt an der Waldnaab. Sie baut dafür jetzt einen wolfsicheren Zaun – und wird dabei staatlich unterstützt.
Eine Herde aus 37 Hereford-Rindern, einer englischen Fleischrinderrasse, weidet am Ortsrand von Schlammersdorf. In der Oberpfalz ist sie nicht weit verbreitet – einer der Gründe, warum Manfred Schmid, ein örtlicher Landwirt, die Tiere 2017 kaufte. Seitdem hat sich die Herde beinahe verdreifacht.
Doch die Sorge vor einem Wolfsangriff wird größer – deshalb macht Familie Schmid den Weidezaun gerade wolfsicher. Denn im unweiten Veldensteiner Forst hat sich bekannterweise ein Wolfspaar niedergelassen und immer wieder werden in der Nähe Wolfssichtungen vermeldet. Der Landwirt will deshalb auf Nummer sicher gehen.
Kosten für den Zaun übernimmt der Freistaat
Die Kosten für den Zaun übernimmt komplett der Freistaat. Denn im Mai ist eine Förderung für Herdeschutzmaßnahmen in Kraft getreten. Seitdem sind beim Landwirtschaftsamt in Weiden sieben entsprechende Anträge eingegangen. Bernhard Strehler berät dort Landwirte und ist überzeugt: die Förderung ist enorm wichtig. Denn sie konnte den Konflikt um den Wolf zwischen Naturschützern und Weidehaltern deutlich entschärfen. Mithilfe von Schutzzäunen könne die Weidehaltung trotz des wiederkehrenden Wolfes erhalten und sogar ausgeweitet werden. Und tierische Produkte aus Weidehaltung werden beim Verbraucher schließlich immer gefragter.
Kooperation mit Edeka Grünbauer
Nachdem die Mutterkuhherde der Herefordrinder zu Familie Schmidt gekommen ist, begann eine Zusammenarbeit mit Jörg Kausler. Er betreibt eine Landmetzgerei in Schlammersdorf. Nun wollen die beiden Produzenten ihr Rindfleisch auch über die Grenzen der 900-Seelen-Gemeinde hinaus an den Mann bringen und haben dafür eine Kooperation mit Edeka Grünbauer aus Weiden gestartet. Seit vergangenem Wochenende gibt es das Hereford-Rindfleisch deshalb auch im Edekamarkt zu kaufen. Dort setze man verstärkt auf die Zusammenarbeit mit lokalen Produzenten, denn das komme beim Kunden gut an, so Klaus Grünbauer.
(az)