Draußen wechseln sich immer noch Schnee- und Graupelschauer ab. Und nach dem kalten Winter und dem bislang kalten Frühjahr, in dem wir durch Corona gezwungen waren, mehr Zeit im Haus zu verbringen, machen sich nun die Spätfolgen bemerkbar: Durch das Mehr an Heizen sind die Vorräte an Brennholz geschwunden und müssen wieder aufgestockt werden.
Nachschub gibt es in der Region über den Forstbetrieb Schnaittenbach der Bayerischen Staatsforsten, der Brennholz zum Selbermachen anbietet. Ganz im Stil des Do-it-yourself muss hierzu im Wald kräftig angepackt werden. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten: Das Kleinschneiden und Spalten von Holz, das bereits gefällt und an den Waldweg verbracht wurde – oder die anspruchsvollere aber auch günstigere Methode, die Selbstwerbung. Dazu müssen mit der Motorsäge die vom Förster ausgewählten Bäume zu Fall gebracht und dann noch kleingeschnitten werden.
Grundsätzlich gilt aber, wer mit der Motorsäge im Wald arbeiten möchte, braucht dafür einen Art Führerschein. „Über die gefährliche Arbeit im Wald sind wir uns bewusst und gerade deswegen ist der Nachweis über einen besuchten Motorsägen-Lehrgang -die voraussichtlich auch bald wieder angeboten werden können- Pflicht. So können wir davon ausgehen, dass nur geschulte Selbstwerber auf unseren Flächen arbeiten,“ so der Leiter des Forstbetriebs Schnaittenbach der Bayerischen Staatsforsten, Philipp Bahnmüller. Neben der Sicherheit ist die Nachhaltigkeit oberstes Gebot bei der Forstwirtschaft. Es werde immer nur so viel Holz geerntet, wie wieder nachwächst. So bliebe der Wald auch in Zukunft erhalten, so Forstbetriebsleiter Bahnmüller weiter. Zudem sei Brennholz meist ein Koppelprodukt, aus dem Teil des Baumes aus dem keine Bretter gesägt werden können oder es handelt sich dabei um Holz aus Durchforstungen.
In jedem Revier des Forstbetriebs bieten sich Flächen für Selbstwerber an, wie zum Beispiel im Revier Hessenreuth bei Förster Hans Frisch. Im Hessenreuther Wald gibt es viele junge Buchenbestände, die durch Selbstwerber gepflegt werden können. Um den Zuwachs auf die besten Bäume zu lenken und den Bestand zu stabilisieren, müssen sogenannte Bedränger entnommen werden. Die Bedränger-Bäume wurden zuvor sorgfältig durch den Revierleiter ausgesucht und farblich markiert. Einfacher wäre es wohl, die Fläche maschinell bearbeiten zu lassen, doch will man lieber der örtlichen Bevölkerung die Möglichkeit geben, den Wald aktiv mitzugestalten und das Holz zu nutzen, so Revierleiter Hans Frisch. Außerdem sei es schön, sich ab und zu mit den Selbstwerbern auszutauschen und sie noch mehr über verschiedene Zusammenhänge in unseren Wäldern aufzuklären.
Wenn bei Ihnen das Interesse besteht, regionales, nachhaltig gewachsenes Brennholz selbst einzuschlagen, setzen Sie sich gerne mit Revierleiter Hans Frisch telefonisch in Verbindung.
Er ist von Montag bis Freitag von 6:30 Uhr bis 7 Uhr unter der 09644 297 zu erreichen. Aber auch in anderen Revieren des Forstbetriebs Schnaittenbach können Sie Brennholz erwerben mehr unter www.baysf.de/schnaittenbach.
(Bild: Symbolbild)
(vl)