Verdachtsfälle auf Corona-Mutationen, die bereits in der nördlichen Oberpfalz aufgetreten waren, haben den Landkreis Schwandorf erreicht. Es geht um die Variante B.1.1.7, die erstmals im September 2020 in Großbritannien identifiziert wurde.
In der vergangenen Woche wurden in mehreren größeren Laboren der Umgebung neben dem herkömmlichen PCR-Test auf SARS-CoV-2 weitergehende Untersuchungen durchgeführt, um einen Überblick über das Ausmaß der britischen und südafrikanischen Mutationen in der Bevölkerung zu gewinnen. Dabei wurden PCR-basierte Methoden eingesetzt. Diese geben einen starken Hinweis auf das Vorliegen der britischen bzw. südafrikanischen Mutation, sind jedoch nicht beweisend. Hierzu müssten Komplettgenomsequenzierungen durchgeführt werden, was jedoch mehrere Wochen in Anspruch nehmen kann.
Aktuell liegen dem Landratsamt Schwandorf elf Befunde aus dem Landkreis und zwei Befunde von Grenzgängern vor, die in den PCR-basieren Methoden einen Hinweis auf eine britische Mutation zeigen. Weitere Untersuchungen über das LGL wurden aktuell in vier Fällen eingeleitet. Frühestens in zwei Wochen wird eine Aussage möglich sein, ob sich die Verdachtsfälle im Landkreis bestätigt haben.
Aus ärztlicher Sicht ist davon auszugehen, dass eine Infektion mit der britischen Variante zu keinem schwereren Krankheitsverlauf führt. Zu befürchten ist aber eine leichtere Übertragbarkeit, was eine stärkere Belastung des Gesundheitssystems zur Folge haben kann. Studien zu den Impfstoffen gehen davon aus, dass Impfungen für die britische Mutation dieselbe Wirksamkeit haben und einen ausreichenden Schutz bieten. Für Mutationen aus Südafrika und Brasilien dagegen ist die Studienlage bisher weniger gut.
(vl)