Die Archäologie-Sensation in Schwandorf: Reste der Stadtmauer wurden bereits 2019 bei Sondierungsarbeiten beim Spitalparkplatz gefunden. Daraufhin wurden die Bauarbeiten eingestellt, denn dieser Zeuge der Vergangenheit musste zunächst untersucht werden. Heute sind diese Ergebnisse vorgestellt worden.
Eine Frage kann seit heute definitiv beantwortet werden: Ja, es hat bei dem Spitalparkplatz in Schwandorf eine Stadtmauer gegeben. Das besondere daran: Im Urkataster ist diese gar nicht eingezeichnet.
Eine Fülle an Funden
Rund 600 Kilo archäologisches Material wurde ausgegraben, gesichtet und dokumentiert. Dabei sind etwa 500 Befunde aus dem 15. und 17. Jahrhundert zu Tage gekommen. Mit so einer Fülle an Informationen habe niemand gerechnet. Bis 1,30 Meter wurde gegraben. Die Archäologen konnten dabei ältere und neuere Fußböden nachweisen. Aber auch Töpfe, Münzen, Kacheln oder Gerberbottiche. Damit kann jetzt versucht werden herauszufinden, welche Menschen hier lebten und vor allem wie sie hier lebten.
Einbrecher nehmen Teile der Befunde mit
Eine schlechte Nachricht gibt es aber auch: Über Nacht wurde eingebrochen. Die Einbrecher haben sich Zugang zum Bauwagen, in dem die Funde aufbewahrt werden, verschafft und einige entwendet. Grabungsleiter Friedel Loré ist darüber verägert: Denn für die Diebe hätten die Funde keinen Wert.
Bayerisches Landesjugendamt Nord wird über dem archäologischen Material errichtet
Ende übernächster Woche sind die Ausgrabungen am Spitalparkplatz komplett abgeschlossen. Später wird hier dann das Bayerische Landesjugendamt Nord stehen.
Durch dessen Bauarbeiten überhaupt erst auf die Stadtmauer aufmerksam wurde. Dieses wird auf Stelzen stehen. Das noch vorhandene archäologische Material wird vor Baubeginn zugeschüttet. Und damit für die Nachwelt konserviert.
(sh)