Landwirtschaft 2030 – Nachhaltig, smart, fair. Mit dieser Regierungserklärung sorgte Landwirtschaftsministerin Kaniber für viel Kopfschütteln bei vielen Landwirten.
Heute ist der offizielle Weltmilchtag. Das nahm Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber zum Anlass die enorme Bedeutung der Milchproduktion für die Landwirtschaft in Bayern zu betonen. „Kein anderer Wirtschaftszweig prägt das Landschaftsbild und den ländlichen Raum in Bayern so wie die Milchwirtschaft“, so die Ministerin. Bei den Landwirten selbst hat Kaniber derzeit jedoch einen eher schweren Stand. Der Grund ist ihre kürzlich abgegebene Regierungserklärung.
Die Landwirtschaftsministerin sprach von „Landwirtschaft 2030 – nachhaltig, smart, fair“. Unter anderem kündigte sie den „Einstieg in den Ausstieg aus der Anbindehaltung“ an. Diese Forderung sorgt für Unruhe unter den Landwirten. Beim Bayerischen Bauernverband in Schwandorf war etwas überspitzt sogar die Rede vom Todesstoß für kleine und mittlere Betriebe mit Rinderbeständen. Josef Irlbacher, Kreisobmann vom BBV in Schwandorf erklärt, dass es zwei Alternativen zur Anbindehaltung gebe. Die Kombinationshaltung und die Haltung in Laufställen. Beide Alternativen seien jedoch mit einem so enormen personellen und finanziellen Aufwand verbunden, dass die Betriebe dadurch zur Aufgabe gezwungen würden. Die Milchviehhaltung sei in Bayern jetzt schon auf einem so niedrigen Stand wie seit den 1950er Jahren nicht mehr. Werden die jüngsten Ankündigungen aus der Landeshauptstadt umgesetzt, wird die Zahl noch weiter fallen, ist sich der BBV in Schwandorf sicher.
Die Lage sei zwar ernst, aber sie dürfe auch nicht zu schwarzgesehen werden. Man wolle sich jetzt Gehör verschaffen, um darauf hinzuweisen, dass ein kurzfristiges Verbot der Anbindehaltung für sehr viele kleine und mittlere Betriebe zum Problem werden würde. In die Zukunft könne man aber dennoch auch ein Stück weit optimistisch blicken. „Die Bewältigung der Klimaherausforderungen und Biodiversität sind Themen, die ohne die Landwirtschaft nicht funktionieren werden. Von daher blicke ich optimistisch in die Zukunft, weil die Landwirte hier gut aufgestellt sind und das gut managen“, erklärt Irlbacher. Deshalb sehe er in dieser Hinsicht schon auch eine große Zukunft für die Landwirtschaft.
(ac)