Wohin mit dem Klärschlamm?
Genau dieser Frage stellte sich der Zweckverband Thermische Klärschlammverwertung Schwandorf schon vor einigen Jahren. Denn seit 2017 darf der Schlamm nicht mehr auf den Feldern ausgebracht werden. Deswegen entsteht in Schwandorf eine Klärschlammtrocknungsanlage. Mit dieser soll nicht nur die Entsorgungsproblematik gelöst, sondern auch Energie gewonnen werden.
Nach drei Jahren steht der Bau der Anlage in Schwandorf in der Endphase. Ende Dezember soll die Anlage in den Vollbetrieb gehen. Anfangs wird nur Schlamm aus den beiden Kläranlagen in Schwandorf und Regensburg getrocknet. Später sollen fünf Prozent der Klärschlammmenge Bayerns in Schwandorf entsorgt und weiter verarbeitet werden. Insgesamt beteiligen sich 36 Kommunen an der neuen Anlage und werden künftig dort ihren Schlamm trocknen lassen. Danach wird dieser als Ersatzbrennstoff in Burglengenfeld im dortigen Zementwerk benutzt.
Eine neue Richtlinie ab 2029 stellt die Verantwortlichen des Zweckverbands vor neue Herausforderungen. Aus dem Klärschlamm muss zukünftig Phosphat rückgewonnen werden. Das geht nur in einer sogenannten Monoklärschlammverbrennungsanlage. Eine solche soll derzeit in Straubing entstehen und womöglich den getrockneten Schlamm aus Schwandorf verbrennen.
Jetzt hat sich der Bundesvorsitzender der Jungen Union Tilman Kuban die Anlage angesehen. Auf seiner Tour durch ganz Deutschland möchte er sehen, welche erfolgreichen Klimaschutzmaßnahmen es gibt. In Schwandorf zeige sich Innovation aus der Oberpfalz, die in die Welt gehen könnte.
(sh)