Sich Einzumischen bei großen Entscheidungen und zivilgesellschaftliches Engagement seien bürgerliche Pflicht. Davon ist Altlandrat Hans Schuierer überzeugt. Für sein unermüdliches Engagement gegen die Wiederaufarbeitungsanlage in Wackersdorf in den 80-er Jahren ist der Schwandorfer Altlandrat nun ausgezeichnet worden: Er hat von den bayerischen Grünen den Sepp-Daxenberger-Preis verliehen bekommen.
Ein ereignisreiches Jahr liegt hinter dem Altlandrat: Der Spielfilm „Wackersdorf“ hat im vergangenen September Premiere gefeiert, eine Biografie über Hans Schuierers Leben wurde veröffentlicht und vor kurzem hat er nun den Sepp-Daxenberger-Preis entgegen genommen. Nicht zuletzt jährt sich der Baustopp der WAA heuer zum 30. Mal. All das weckt bei Hans Schuierer Erinnerungen an seinen Kampf gegen die WAA. Ihm sind vor allem die negativen Erfahrungen in Erinnerung geblieben, zum Beispiel die vielen Unwahrheiten, die von dem Kabinett damals über die WAA erzählt wurden.
Trotzdem ist er froh, dass die Proteste um die WAA wieder verstärkt im öffentlichen Fokus standen und nicht vergessen werden. Er sieht seine Rolle heutzutage darin, seine Erfahrungen an die junge Generation weiterzugeben. Dafür ist er auch viel an Schulen unterwegs und stellt sich dort den Fragen von Jugendlichen. Was in Wackersdorf passiert sei, dürfe sich nie wiederholen. Vor allem aber dürfe die Zivilgesellschaft nie aufhören, sich bei großen Entscheidungen einzumischen. Denn die Wiederaufarbeitungsanlage in Wackersdorf sei nur durch jahrelangen Protest verhindert worden, ist Hans Schuierer überzeugt. (az)