Der Ostbayernring schreitet voran – trotz aller Proteste. Derzeit führt Netzbetreiber Tennet für den Ersatzneubau entlang der bestehenden Stromtrasse zwischen Oberfranken und Schwandorf Probebohrungen durch. Im Abschnitt zwischen Etzenricht und Schwandorf gibt es aber vier Verdachtsflächen, in denen gefährliche Überbleibsel aus dem zweiten Weltkrieg verborgen sein könnten, zum Beispiel Bomben-Blindgänger.
Deshalb werden vor den Probebohrungen sogenannte Kampfmittelfreimessungen in Auftrag gegeben. Feuerwerker Lothar Feustel von der Spezialfirma Buchholz und Partner in Schkeuditz erkundet mit einer Magnetsonde den Untergrund bis zu einer Tiefe von sechs Metern. Heute hat er für einen Standort bei Richt nahe Schwandorf Entwarnung gegeben. Hier soll künftig das Fundament eines neuen Mastens gelegt werden.
Begleitet werden die Probebohrungen von Protesten. Die „Bürgeraktion Naabtal“ sagt „Nein zur „Mega-Stromtrasse durch das Naabtal“. Sprecher Walter Ostheim fordert, die gesamte Leitung per Erdverkabelung zu verlegen. Sollte das nicht möglich sein, müssten Mindestabstände eingehalten werden. Ostheim orientiert sich am Landesentwicklungsplan, wo als Soll-Bestimmung 400 Meter Abstand zur geschlossenen Wohnbebauung und 200 Meter Abstand außerhalb von Wohngebieten genannt sind. Dies werde im Raum Schwandorf weit unterschritten, kritisiert Ostheim im OTV-Interview.
Unterstützung bekommt die Bürgeraktion vom Bayerischen Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger. Er will sich beim Bundeswirtschaftsministerium dafür einsetzen, das Bundesbedarfsplangesetz zu ändern, so dass die Erdverkabelung des Ostbayernrings bei Schwandorf möglich wird. Tennet hört das nicht gerne: „Das würde drei Jahre Zeitverzögerung bedeuten“, so Tennet-Sprecherin Ina-Isabelle Haffke heute gegenüber OTV. (gb)