Ein in Schmidgaden auf der A6 gestoppter tschechischer Tiertransport hat deutschlandweit Aufsehen erregt. Mehrere Tausend Tiere auf engstem Raum – das schrie nach Illegalität. Fast drei Jahre ist das nun her, jetzt wurde ein Schlussstrich gezogen. Das Amtsgericht Schwandorf hat das Verfahren gegen den Fahrer und den Auftraggeber des Tiertransports eingestellt. Das teilte Amtsgerichtsdirektorin Petra Froschauer Oberpfalz TV mit.
250 Hamster, 6.000 Mäuse, 1.300 Ratten, Chamäleons, Chinchillas, seltene Molcharten, diese Zahlen ließen im Oktober 2017 aufhorchen. Die Tiere wurden beschlagnahmt, ein Ermittlungsverfahren gegen Fahrer und Auftraggeber wurden eingeleitet. Viel blieb von den Vorwürfen nicht übrig, nur zwei Strafbefehle, weil die Tiere nicht genügend Wasser und Luft gehabt haben sollen. Dagegen legten die beiden Beschuldigten aber Widerspruch ein.
Verfahren eingestellt
Bei der Gerichtsverhandlung gestern in Schwandorf ist das Verfahren dann eingestellt worden, die Schuld sei nicht so weitreichend gewesen, erklärte Direktorin Froschauer. Die Tiere seien eine Stunde vor dem Aufgriff getränkt worden, weitere Wassergaben seien geplant gewesen. Außerdem verwiesen die Verteidiger auf eine Klimaanlage im Tiertransporter.
Richterin Jennifer Jäger stellte das Verfahren wegen Geringfügigkeit ein, gegen jeweils 250 Euro Geldauflage, genau jene Summe, die der Fahrer vor drei Jahren als Sicherheitsleistung hinterlegen musste. Die enormen Kosten für die Versorgung der Tiere und die Ermittlungskosten trägt der Steuerzahler.
(gb)