Die Oberpfalz besteht heute aus sieben Landkreisen. Das war aber nicht immer so: Zunächst waren es neunzehn. Aber 1972 hat Bayern beschlossen, dass eine Landkreis- und Gebietsreform sinnvoll wäre. Ziel war es, die Anzahl an existierenden Landkreisen, kreisfreien Städte und Gemeinden zu verringern. Dafür wurden viele früher selbstständige Orte zu größeren Gemeinden zusammengeschlossen. Landkreise wurden zusammengelegt, manche Landkreisnamen verschwanden komplett. Auch die ehemals kreisfreie Stadt Schwandorf war von der Reform betroffen.
Ende der 60er Jahre hat es ein großes Leistungsgefälle zwischen der Stadt Schwandorf und den ländlichen Gegenden gegeben. Vor allem die Infrastruktur in den kleineren Gemeinden hat stark gelitten. Die Neuzuschnitte der Verwaltungseinheit sollen die Situation für die ländliche Bevölkerung verbessern und Schwandorf zu einer leistungsfähigeren Stadt machen. Außerdem waren die Kommunalpolitiker in Schwandorf schon länger der Meinung, dass die Gemeindegrenzen unnatürlich seien. Im Stadtrat war man sich fraktionsübergreifend einig, dass eine Eingliederung von Umlandgemeinden die sinnvollste Lösung für die Probleme zwischen Stadt und Umland seien.
Zu Beginn konnten sich die Umlandgemeinden freiwillig eingliedern lassen. Die sogenannte „Freiwilligkeitsphase“ dauerte bis 01. Januar 1976. Schlossen sich bis dahin Gemeinden freiwillig zusammen, wurde das finanziell unterstützt.
Am 01. Januar 1979 wurde der letzte Stadtteil, das landwirtschaftliche Anwesen Kapflhof, eingegliedert. Damit wurde vor genau vierzig Jahren die Gebietsreform beendet und die Grenzen Schwandorfs zum letzten Mal verändert. Anlässlich dessen gab es einen Festakt in der Spitalkirche in Schwandorf.
(vl)