Ende Februar kommt das neue Programmheft des Verbunds der Volkshochschulen im Landkreis in die Briefkästen und Auslegestellen. Auch wenn man derzeit nicht weiß, wann der Lockdown endet und wann die Fallzahlen eine Rückkehr zu den Präsenzkursen der Volkshochschulen erlauben, hat man sich im Städtedreieck genügend überlegt, um bis in den Sommer hinein eine ausgewogene Palette an Vorträgen und Kursen anzubieten.
Vorsichtig optimistisch beginnen viele der Kursblöcke erst nach Ostern, und auch dann im Abstandsmodus des vorigen Sommers, angepasst an die Raumgrößen. Einzelveranstaltungen und Kurse könnten sogar teilweise in die Virtuelle Welt verlegt werden. Was sich für manche der Veranstaltungen als eine Notlösung anbietet, ist auf der anderen Seite durchaus ein Gewinn. Die Möglichkeit, wirklich von überall her dabei sein zu können, wenn ein Vortrag über ein wichtiges Thema stattfindet, erwies sich z.B. bei einer Veranstaltung des „Lokalen Bündnisses für Familien im Landkreis Schwandorf“. Anmeldungen aus ganz Deutschland zeugen davon, dass diese Form ein großes Potential bietet.
Zusammenarbeit im kleinen und im größeren Rahmen ist über das digitale Werkzeug möglich und hat auch die Kraft, Neues denken zu lassen. Die Digitale Sicherheit bleibt allerdings ein großes Thema, dem sich auch der Verbund der Volkshochschulen widmet. Seit November ist er „DiNa-Treff“, d.h. Anlaufstelle für Themen der „Digitalen Sicherheit in Netz“, die vor allem Vereine und Ehrenamtliche informieren und aufklärend unterstützen will in ihrem Weg über digitale Felder.
Das Neu-Denken und Vernetzen über die Grenzen hinweg gelingt in einem Programmteil über die Oberlausitz – der Landkreis Görlitz und der Landkreis Schwandorf feiern 2021 30 Jahre Partnerschaft. Die VHS im Dreiländereck ist mit im Boot, wenn es gilt, Vorträge über das Zittauer Fastentuch oder die Via Regia zu realisieren.
Programmplanung ist das eine, Verwaltungsaufgaben, die die Bildungsinstitute leisten müssen, während nur wenig Angebote realisierbar sind, das andere. Sprachkurse, die über das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge gefördert werden, dürfen nicht ausfallen, müssen also online weitergeführt werden. Abgebrochene Kurse, Informieren der Teilnehmer, Stornierungen, Honorarabrechnungen, Rückzahlungen, schließlich das Dokumentieren der Kurse, die nur zur Hälfte oder Zweidrittel stattfinden konnten: Die Nachvollziehbarkeit des Kursgeschehens in einem so komplexen Jahr stellt eine besondere Herausforderung dar – die Förderung der Erwachsenenbildung beruht aber auf genau diesen Angaben.
Und schließlich ist da noch der gar nicht unbedeutende Sektor der Offenen Ganztagesschule im Städtedreieck, der bei geschlossenen Schulen scheinbar (aber nur scheinbar) obsolet ist. Die Notbetreuung von Schülerinnen und Schüler erstreckt sich auch auf die Nachmittage, die entsprechend von VHS-Mitarbeiterinnen abgedeckt werden.
Zeit für kreative Pausen bleibt da eigentlich nicht – und doch: die Volkshochschulen sehen einem interessanten Sommer entgegen, mit viel Lust auf das Entdecken und Dazulernen.
(vl)