Ein alter Stadel zieht um – von Frotzersricht bei Schwarzenfeld ins 15 Kilometer entfernte Freilandmuseum in Neusath. Der Stadel aus dem Jahr 1937 soll die bestehenden Gebäude im Freilandmuseum ergänzen.
Dafür ist er Balken für Balken von den Museumszimmerern auseinandergenommen worden. Jedes Bauteil wurde genau beschriftet, damit der Stadel auf dem Museumsgelände wieder originalgetreu aufgebaut werden kann.
Der Eigentümer des Stadels hatte ihn dem Museum angeboten. Da er sich gut in das Museumskonzept einfügen ließ, begann Museumsleiter Dr. Tobias Hammerl, die „Translozierung“, zu deutsch Gebäudeversetzung, zu planen. Dem Museum werde etwa einmal in der Woche ein altes Gebäude angeboten, doch viele kommen für eine Versetzung nicht in Frage, erklärt der Museumsleiter. Dafür müssen sie zum Freilandmuseum passen, sich gut ab- und wieder aufbauen lassen und dürfen nicht denkmalgeschützt sein.
Konzept des Freilandmuseums weiterentwickelt
Das Konzept des Freilandmuseums ist im vergangenen Jahr fortentwickelt worden. Man wolle nicht mehr nur die historischen Möbel und Gebäude in den Mittelpunkt stellen, sondern auch die Menschen, die die Häuser damals bewohnt haben. Außerdem soll auch das bisher eher unterrepräsentierte 20. Jahrhundert mehr in den Fokus genommen werden, so Dr. Hammerl. Deshalb passe der aus den 1930-er Jahren stammende Stadel sehr gut ins Konzept. Er stehe für eine Zeit, als große technische Neuerungen in der Landwirtschaft Einzug gehalten haben und spiegele das durch seine Bauart und Größe wider.
Der Abbau des Stadels ging dank des günstigen Wetters zügig voran – gegen Ende Juli soll er dann im Freilandmuseum wieder komplett aufgebaut sein. (eg)