Am Landgericht Weiden hat am Vormittag der Prozess gegen eine 33-jährige Frau und ihren 49-jährigen Lebensgefährten begonnen. Ihnen wird gemeinschaftlicher schwerer sexueller Missbrauch von Kindern in zwei Fällen vorgeworfen. Bei der Mutter des Jungen kommt noch schwerer sexueller Missbrauch von Kindern in weiteren fünf Fällen dazu. Beim Angeklagten handelt es sich bei diesen fünf Fällen um die Anstiftung zum schweren sexuellen Missbrauch von Kindern. Ferner wird ihm noch der Erwerb kinderpornografischer Schriften vorgeworfen.
Die Mutter des Jungen hatte immer jeweils Videos vom sexuellen Missbrauch ihres Sohnes gedreht und ihrem Lebensgefährten zugeschickt. Beide Angeklagten sind geständig. Das war das Ergebnis eines Verständigungsgespräches zwischen den Verteidigern, der Kammer und der Staatsanwaltschaft. Dem jetzt 12-jährigen Jungen blieb damit heute eine Aussage vor Gericht erspart.
Das Urteil wird deshalb deutlich milder ausfallen, als wenn die Angeklagten ihre Tat nicht eingeräumt hätten. Auf die Angeklagte wartet damit eine Haft zwischen sechs und sieben Jahren. Der Angeklagte wird wahrscheinlich zwischen fünf und sechs Jahren Haftstrafe bekommen.
Die Taten ereigneten sich laut Anklageschrift zwischen dem 28. und 30. Juli 2020 im westlichen Landkreis Neustadt an der Waldnaab. Der jetzt 12-jährige Junge war damals mit seinen zwei Geschwistern auf Besuch bei seiner Mutter und ihrem Lebensgefährten.
(tb)