Seit fast 300 Jahren wird in Grafenwöhr der Namenstag des Heiligen Sebastian in der Bevölkerung groß gefeiert. Geschäfte schließen, Schulen machen eher Schluss. Der Feiertag geht auf ein Gelübde zurück.
Im Jahr 1729 hatte eine Seuche viele Todesopfer gefordert. In ihrer Not wandten sich die Grafenwöhrer an den Pest-Heiligen und Märtyrer St. Sebastian, der als Soldat unter Kaiser Diokletian im alten Rom gedient hat. Weil er sich zum Christentum bekannte, wurde er hingerichtet und später heilig gesprochen.
Zu ihm beteten damals während der Seuche die Grafenwöhrer. Als daraufhin die Sterbequote sank, versprachen die Bewohner, alljährlich den Namenstag des Heiligen zu feiern. Seither dieser Feiertag.
Die Kolpingsfamilie Grafenwöhr richtet dazu heute einen Kirchenzug aus und lädt mit Stadtpfarrer Daniel Fenk zum Gottesdienst zu Ehren des Heiligen in die Friedenskirche.
Die sonst übliche weltliche Feier im Anschluss an den Gottesdienst fällt in diesem Jahr coronabedingt offiziell aus.
(gb)