Der ehemalige Bundesinnenminister Horst Seehofer hat dem Spitzenkandidaten und Fraktions- und Parteichef der Europäischen Volkspartei EVP, Manfred Weber, einen, wie er sagt, „Freundschaftsdienst“ erwiesen, denn der 75-Jährige und Weber seien seit jeher gute Freunde. Dass sie sich ausgerechnet in Süß auf die Bühne setzen, hat viele überrascht.
Einer von nur zwei Auftritten
Eigentlich hält sich Seehofer seit seinem Rückzug aus der Politik 2021 mit öffentlichen Auftritten zurück, doch für Manfred Weber macht er eine Ausnahme. Es wird neben einem Auftritt in seiner Heimatstadt Ingolstadt sein einziger sein. Dass er dafür nach Süß kommt, hängt eng mit Amberg-Sulzbachs Landrat Richard Reisinger zusammen. Als dieser 2008 erstmals gewählt wurde, hatte Seehofer ihn als frischer Ministerpräsident bei der Stichwahl begleitet. Die Erinnerungen daran ließen in ihm den Wunsch aufkommen, Reisinger mal wieder zu besuchen.
Auf der Bühne ging es locker zu, die Stimmung war gut. Es wurde viel gelobt, aber auch ernste Themen angesprochen. Seehofer sieht in der Migrationspolitik die größte innenpolitische Herausforderung der kommenden Jahre. Damit verbunden sei auch die Sicherheit im eigenen Land, die ihm Sorgen mache. „Wenn ich zwanzig Jahre jünger wäre, würde ich mich nochmal fürs Innenministerium melden“, so Seehofer, um genau diese Problematik in Angriff nehmen zu können.
Gefahr in Europa von rechts
Manfred Weber sieht den „European Way of Life“ bedroht, von außen beispielsweise durch Putin, und fordert ein wehrhaftes Europa. Die größte Gefahr von innen komme seiner Meinung nach von „Nazis“. Denen wolle er Europa auf keinen Fall überlassen.
Für beide ist an dem Abend klar: Europa ist wichtig und die „genialste Idee der Nachkriegsgeschichte“. Europa sichere nicht nur Frieden, sondern sei auch wirtschaftlich von enormer Bedeutung für Bayern.
(pg)