Mo, 03.04.2023 , 16:46 Uhr

Weiden

Sicherungsprozess: Urteil vertagt

Es war April 2021, als eine 32-jährige Frau in Weiden 2 ihrer Kinder aus dem 1. Stock des Frauenhauses warf. Die Kinder überlebten teilweise schwerverletzt. Gegen Ende 2021 sollte sie im damaligen Sicherungsverfahren in die Psychiatrie eingewiesen werden, so das Urteil. Der Bundesgerichtshof hob das Urteil jedoch teilweise wieder auf. Nach 2 Verhandlungstagen am Landgericht Weiden wurde heute das Urteil erwartet. Doch es kam ganz anders.

Wie geht es mit der 32-jährigen Frau weiter, die im April 2021 zwei ihrer 4 Kinder im Alter von eineinhalb und 8 Jahren aus dem 1. Stock des Weidener Frauenhauses warf? Es war die zentrale Frage im Revisionsprozess am Landgericht Weiden.

Verteidiger Rouven Colbatz sprach sich für eine ambulante Unterkunft in Reiserdorf im Landkreis Neustadt an der Waldnaab aus. Dort hätte die psychisch kranke Frau eine Anbindung zum Bezirksklinikum Wöllershof. Oberstaatsanwalt Bernhard Voit und die Kammer kritisierten daran, dass die Frau dort keine Betreuung rund um die Uhr und keinen strukturierten Tagesablauf hätte.

Von einem Urteil wurde heute abgesehen, zumal Verteidiger Colbatz noch einen Beweisantrag gestellt hatte, dem die Kammer auch zustimmte. Es sollen am nächsten Verhandlungstag noch die Verantwortlichen des Sozialdienstes, der Unterkunft in Reiserdorf und des Bezirksklinikums Wöllershof gehört werden. Der nächste Verhandlungstag ist der 20. April. An dem Tag könnten dann noch die Plädoyers abgehalten und das Urteil gesprochen werden.

(tb)

Angeklagte Justiz Kriminalität Landgericht Weiden Oberpfalz Oberpfalz TV OTV Prozess Rouven Colbatz Sicherungsverfahren versuchter Totschlag Weiden

Das könnte Dich auch interessieren

22.03.2024 Nach dem Urteil im Immobilienprozess Ganz zufrieden zeigten sich die Verteidiger nach dem Urteil im Weidener Immobilienprozess nicht. Sie hätten naturgemäß gerne niedrigere Strafen im Urteil gesehen. Tina K. erhielt 5 Jahre 10 Monate, Ralf K. 3 Jahre 7 Monate und Dennis P. 4 Jahre. Bei Ralf K. und Dennis P. wurde noch einmal bestätigt, dass der Haftbefehl aufgehoben wurde, 25.11.2024 Raubüberfall: Prozessbeginn am Landgericht Weiden Angeklagt ist ein jetzt 34-jähriger Mann aus der Republik Moldau, der am 6. März vergangenen Jahres einen Mann und seine Freundin am Wohnanwesen in Windischeschenbach überfallen und ausgeraubt haben soll. In der Anklageschrift sind noch 4 weitere unbekannte Täter erwähnt. Die Beute: Bargeld und Wertsachen im Wert von rund 87.000 Euro. Während die Frau unverletzt 16.10.2024 Urteil: Rio-Räuber mit hohen Haftstrafen Die damals 80-jährige Frau hatte beim Einbruch und beim Raub im April 2016 einen Schulterbruch erlitten. Der Mann bekam während des Überfalls einen Schlaganfall. Die Angeklagten hatten bereits am 1. Verhandlungstag ihre Tat eingeräumt. Der Prozess konnte dadurch um 2 Tage verkürzt worden. Doch auch ohne Geständnis wären die beiden Angeklagten überführt worden, so Landgerichts-Sprecher 21.03.2024 Urteil im Weidener Immobilienprozess Für Tina K. lautete das Urteil 5 Jahre 10 Monate. Als Vorständin der WohnSachWerte eG, kurz WSW, trägt sie die Hauptverantwortung. Ihre Verteidiger hatten am Dienstag auf 5 Jahre 6 Monate plädiert. Ihr Sohn Dennis P. erhielt heute Nachmittag 4 Jahre. Der 31-Jährige war der IT-Beauftragte bei der WSW. Da er erst sehr spät zu