Die Richter sollen klären, ob die heute 66-jährige Angreiferin dauerhaft in einer Psychiatrie untergebracht werden muss.
Am 23. August 2022 griff die Frau mit einem Degen drei Männer in der Weidener Innenstadt an. Zuvor hatte sie auf ähnliche Weise einen Mann in Vohenstrauß attackiert. Drei Personen wurden verletzt. Staatsanwalt Matthias Biehler stuft die Frau als Gefahr für die Allgemeinheit ein und hat die dauerhafte Unterbringung in einer Psychiatrie beantragt. Die Frau leide unter einer paranoid-halluzinatorischen Schizophrenie, die zum Tatzeitpunkt deutlich symptomatisch war. Deshalb sei sie laut eines Gutachtens zum Zeitpunkt der Angriffe schuldunfähig gewesen.
Heute machte die 66-Jährige einen gefassten Eindruck. Nichts erinnerte an eine Frau, die Amok läuft oder jemanden töten will. Ruhig und bedacht verfolgte sie den Prozess und beantwortete Fragen zu ihrer Person. Aussagen zu dem Degenangriff machte sie heute vorerst nicht. Aber sie hat sich persönlich bei den Opfern entschuldigt: "Ich bin kein Mensch, der so etwas macht - normalerweise. Es tut mir leid. Bitte nehmen Sie meine Entschuldigung an!", sagte sie jeweils zu den Opfern von Angesicht zu Angesicht.
Der Verhandlungsverlauf und die Frau selbst werden in dem Prozess von Dr. med. Johannes Schwerdtner verfolgt. Er ist Chefarzt der Forensischen Klinik des Bezirksklinikums Mainkofen. Er nimmt als Gutachter an dem Prozess teil. Von ihm wird wohl abhängen, wie das Gericht am Ende entscheiden wird.
Der Prozess wird am 14. März fortgesetzt.
(gb)