Eigentlich sind Fischotter schon ganz putzig. Sie schlafen händchenhaltend, kümmern sich um verwaiste Fischotter-Babys und haben ein extrem dichtes Fell. Auf jedem Quadratzentimeter befinden sich 70.000 Haare. Doch das ist nur die schöne Seite des Fischotters. Fakt ist: Er ist auch ein Raubtier. Und er bedroht die Oberpfälzer Teichwirtschaft.
Für Oberpfälzer Teichwirte verursacht der Fischotter inzwischen jährlich einen Millionenschaden. Der bayerische Ministerrat hat reagiert: Die Entnahme ist ab 1. Mai erleichtert. Dann darf der Fischotter unter ähnlichen Auflagen bejagt werden wie beispielsweise der Biber. Zuerst müssen allerdings zumutbare Alternativen geprüft werden – etwa eine Einzäunung.
Während Thomas Beer die neue Verordnung als richtigen Schritt betrachtet, steht der Bund Naturschutz dieser kritisch gegenüber. Die Population der Fischotter sei noch viel zu klein für eine Bejagung.
Wölfe und Fischotter in der Oberpfalz
Auch die Entnahme von Wölfen wird ab 1. Mai erleichtert. Wenn ein Wolf künftig ein Weidetier reißt, darf er abgeschossen werden – ohne DNA-Analysen abwarten zu müssen. Außerdem dürfen sich Wölfe Menschen nicht mehr bis auf 30 Meter nähern. Dagegen prüft der Bund Naturschutz jetzt eine Klage – weil das nach ihrer Sicht gegen Bundes- und Europarecht verstoße.
Immer mehr Wölfe besiedeln Bayern. Im Manteler Forst bei Grafenwöhr lebt beispielsweise ein Rudel mit 10 bis 14 Tieren. Eine Bestandsregulierung wie bei Rehen, Wildschweinen und anderen Tieren sieht der Bund Naturschutz nicht für notwendig.
Wölfe und Fischotter sind wieder da in Bayern. Aber nicht alle heiße sie herzlich willkommen.
(mz)