Weniger als ein Monat ist es noch bis zur Europawahl. Für die CSU ist es jetzt wohl an der Zeit, die großen Geschütze aufzufahren. Allem voran: Ministerpräsident Dr. Markus Söder. Mit seinem typischen Mix aus Humor und ernstem Wahlkampf war er jetzt zu Besuch im Amberger ACC. Am Tag davor war er noch in Berlin. Er versichert dem Publikum: Die Reise in die Oberpfalz war eine große Steigerung.
Es sind die klassischen Söder-Witze, die der Ministerpräsident nach Amberg mitgebracht hat. Mit einem Mix aus Humor und ernstem Wahlkampf führt Söder durch den Abend. Dabei warnt er vor vielen Dingen: der Ampel-Regierung natürlich, aber auch Cannabis, dem Atomausstieg, dem Gendern, den Parteien ganz links auf dem Spektrum, und denen ganz rechts. Die AfD und vor allem Björn Höcke sind ein beliebtes Angriffsziel für Söder. Durch Menschen wie Höcke sieht er Europa gefährdet. Die CSU stellt er währenddessen als die Partei für Europa dar.
Keine Opas
„Hast du einen Opa, schickst‘ ihn nach Europa.“ So hieß es früher einmal, erzählt Söder. Heute schicke die CSU dagegen ihre jungen und aktiven Mitglieder in das Europaparlament. Der Spitzenkandidat für die Wahl, Christian Doleschal, kommt selbst auch zu Wort. Er ist dankbar für den Rückenwind durch den Ministerpräsidenten, möchte aber noch etwas zu seiner Rede hinzufügen. Für ihn hat der Fokus, den die CSU auf Technologieoffenheit und Bürokratieabbau legen will, gefehlt.
Das Publikum begleitet die Auftritte von Dr. Markus Söder und seinen Parteikollegen mit großem Applaus. Den wohl stärksten Applaus bekommt Söders Warnung vor unerlaubter Zuwanderung. „Es kann auf Dauer nicht sein, dass illegale Zuwanderung in die sozialen Sicherungssysteme so weitergeht wie bisher.“ Daneben sind es vor allem die kleinen Witze, die beim Publikum für große Reaktionen sorgen. Es ist immer ein interessanter Kontrast bei Söders Reden, aber die Zuschauer scheint das nicht zu stören. Am Ende stimmt Finanz- und Heimatminister zu einem kleinen Chor an, mit „Sie sind der Meinung, das war…“ – und das „Spitze“ der Besucher ist nicht zu überhören.
(sb)