Der Rabbiner der Stadt Amberg, Elias Dray, ruft auf – zu einem Zeichen der Solidarität vor dem Amberger Rathaus. Vor rund zwei Wochen begann mit einem Terrorangriff der Hamas der Krieg in Israel. Mehr als 1000 getötete Zivilisten, und nochmal so viele Vermisste – die jüdische Gemeinde steht seitdem unter Schock: auch hier in Deutschland. Antisemitische Übergriffe häufen sich seit Kriegsbeginn.
Die Synagoge, die Elias Dray in Berlin besucht, wurde mit einem Molotov-Cocktail angegriffen. Seine Kinder und er machen sich Sorgen, auf die Straße zu gehen. Die Angst davor, ins Visier von Extremisten zu gelangen, ist groß.
Keine Toleranz für Terrorismus-Verherrlichung
Laut Bayerns Innenminister Herrmann sei die Situation im Freistaat deutlich ruhiger als in anderen Teilen Deutschlands. Aber auch hier seien die Sicherheitsbehörden vorbereitet. Für Unterstützer der als terroristisch eingestuften Hamas hat Herrmann keine Toleranz. Solidarität gegenüber Palästina auszudrücken, sei das Recht jedes Menschen. Auf die Verherrlichung terroristischer Angriffe reagiere man aber mit allen Mitteln.
Rabbiner Elias Dray betont, für die zivilen Opfer in palästinensischen Gebieten müsse genauso getrauert werden, wie für jene in Israel. Die Befürwortung der Angriffe vor allem in unseren sozialen Medien bereitet ihm aber Sorgen. Er will sich dafür einsetzen, dass die Wahrheit und Details des Konfliktes nicht verdreht werden.
Besondere Verantwortung Deutschlands
Der Einsatz Deutschlands für Israel soll sich jetzt laut Herrmann nicht nur auf Solidaritätsdarstellungen beschränken. Der Bundesrepublik komme eine besondere Verantwortung gegenüber Israel zu. Man müsse sich jetzt über finanzielle und materielle Unterstützung beraten.
Israel müsse sich verteidigen, darüber sind sich die Anwesenden einig. Aber im Vordergrund der Veranstaltung stehen zuerst Trauer und Solidarität. Denn Elias Dray betont: das jüdische Volk weltweit dürfe sich in solch einer Zeit jetzt nicht allein fühlen.
(sb)