Helm, Schutzbrille, Warnweste – nur mit der richtigen Ausrüstung darf der SPD-Bundesvorsitzende Lars Klingbeil seine Tour durch das Burglengenfelder Zementwerk starten. Die ist nur ein Stopp auf seiner Wahlkampfreise durch Bayern. Aber die Gründe für seinen Besuch bei uns in der Region gehen auch über die Wahl hinaus.
Eines der großen Themen? Die Emissionen des Zementwerkes. Denn mit fast einer Million Tonnen CO2 im vergangenen Jahr steht das Werk ganz an der Spitze der klimaschädlichsten Unternehmen in Bayern. Im Vergleich zu anderen Zementwerken ist das Burglengenfelder Werk aber sogar relativ sauber. Es ist die Zementproduktion selbst, die nicht ohne eine Menge CO2 funktioniert. Weltweit kommen 8% der Treibhausgasemissionen direkt aus der Zementindustrie. Eine naheliegende Idee ist es also, unsere Abhängigkeit vom Zement selbst zu verringern.
Der Leiter des Burglengenfelder Zementwerkes, Bernhard Reindl, sieht hier hingegen wenig Potential. Endgültig führt für ihn kein Weg am Zement vorbei. Gebäudefundamente müssten beispielsweise weiterhin aus Beton bestehen. Auch stärker auf Stahl zurückzugreifen, sei keine Option, da dessen Herstellung noch CO2-intensiver ist.
Zementherstellung: Klimaneutral
Deshalb hat sich das Zementwerk große Klimaziele gesetzt. In den kommenden Jahren sollen die Emissionen Stück für Stück reduziert werden, bis das Werk im Jahr 2050 vollständig klimaneutral arbeitet. Die Herstellung des Klinkers, also der Rohmasse beim Zement, produziert am meisten CO2. Dessen Anteil im Endprodukt soll also langsam reduziert werden. Auch die Installation eines Gerätes, das CO2 binden soll, wird diskutiert.
Alles in allem hat das Burglengenfelder Zementwerk also einiges zu tun, um sein Klimaziel zu erreichen. Aber wenn alles klappt, ist der Werksleiter zuversichtlich, dass sein Zementwerk noch viele Jahre lang ein wertvoller Arbeitgeber in der Region bleiben kann.
(sb)