Hannover im Norden von Deutschland, Aachen im Westen, Augsburg im Süden und Leipzig im Osten – sie alle gehören zu den 70 Städten, die sich dem Modellprojekt Tempo 30 auf kommunalen Straßen angeschlossen haben. Immer mehr Städte und Kommunen wollen auf diesen Zug aufspringen – darunter die Stadt Weiden. Zumindest wenn es nach der SPD geht. Sie will bei der nächsten Sitzung des Hauptverwaltungs-, Umwelt- und Energieausschusses einen entsprechenden Antrag einreichen.
Werden Autofahrer in Weiden künftig aus- beziehungsweise heruntergebremst? Geht es nach der SPD soll in Weiden bald generell Tempo 30 auf allen kommunalen Straßen gelten – das umfasst 85 Prozent des Straßennetzes, ausgenommen sind etwa Staats- und Bundesstraßen. Die SPD führt drei Gründe ins Feld: geringere Lärmbelastung, weniger Unfälle, weniger Schadstoffausstoß. Die positiven Effekte würden demnach klar überwiegen, zumal die Fahrdauer damit kaum ansteigen würde.
Die CSU bremst die Euphorie um SPD-Antrag am 31. März im Hauptverwaltungsausschuss. Der Verkehrsfluss wäre durchaus gestört.
1.300 bis 1.700 Unfälle jährlich
Blum verweist auf unterschiedliche Studienergebnisse was den Nutzen von Tempo-30-Zonen etwa bezüglich des CO2-Ausstoßes betrifft. Und auch bei den Unfallzahlen könnte der zu erwartende positive Effekt verpuffen. Zwischen 1.300 und 1.700 Unfälle registriert die Polizei jährlich in Weiden. Unfallschwerpunkte wie die sogenannte Scheibe hinter der Josefskirche wären auch mit einer Tempo-30-Zone nicht entschärft worden.
Wurm schränkt weiter ein: Eine generelle Tempo-30-Verordnung sei nur schwer umsetzbar. Dazu bräuchte es einen regelrechten Schilderwald. Alleine für den Bereich der Scheibe waren beinahe 30 Schilder notwendig.
Für die SPD ist die Kritik an ihrem Vorstoß nicht stichhaltig. Sie verweist auf ein Gutachten.
Bürger in Weiden zeigten sich bei einer Umfrage zum Thema Tempo 30 in der Stadt durchaus aufgeschlossen.
Das Thema Tempo 30 in der Innenstadt nimmt in Weiden jetzt richtig Fahrt auf.
(mz)