Do, 24.08.2023 , 14:23 Uhr

Schwandorf

Spritzenautomat für sicheren Drogenkonsum

Ein Spritzenautomat in Schwandorf soll Drogenabhängigen helfen, sicherer zu konsumieren. Die Caritas erklärt, warum solche Angebote so wichtig sind.

Auf den ersten Blick sieht er aus wie ein normaler Zigarettenautomat – aber dieser Automat an der Adenauerbrücke in Schwandorf gibt Spritzen – natürlich ohne Drogen – aus. Er ist ein Projekt der Caritas, das sich an suchtkranke Menschen richtet. Für sie ist ein solches niederschwelliges Angebot sehr wichtig, erklärt Marion Santl von der ambulanten Suchthilfe der Caritas Regensburg. „Suchtkranke Menschen, die sich Substanzen spritzen, nutzen leider oft unsauberes Injektionsmaterial. Das kann zu Infektionen führen, zum Beispiel mit HIV oder Hepatitis B oder C. Dieser Automat soll einen sicheren Konsum ermöglichen“.

Fast 1000 Spritzen im ersten Jahr abgegeben

Safer Use ist das Stichwort – also Drogenkonsum mit einem möglichst niedrigen Infektionsrisiko. Rund 300 Menschen haben 2022 in Schwandorf Hilfe bei der Suchtberatung der Caritas gesucht – wegen des Konsums illegaler Substanzen. Seit rund einem Jahr steht nun der Spritzenautomat in der Stadt und wird seitdem gut angenommen, wie die Zahlen zeigen. Fast 1000 Spritzen wurden abgegeben. Durchschnittlich 18 pro Woche.

Standort genau ausgewählt

Der Automat ist so aufgebaut, dass Kinder nicht herankommen und hat eine Klappe, in der gebrauchte Spritzen sicher entsorgt werden können. Auch der Standort wurde sorgfältig ausgewählt. Trotzdem gab es auch besorgte Stimmen: Motiviere ein solche Automat nicht zu mehr Drogenkonsum oder mache Jugendliche neugierig? Die Weltgesundheitsorganisation widerspricht dem: Studien haben ergeben, dass ein besseres Angebot von sterilen Spritzen nicht zu mehr Drogenkonsum führe. Das entspricht auch den Erfahrungen der Caritas. „Wir denken eher, dass ein solcher Automat dazu anregen kann, mehr über Suchtkrankheiten zu sprechen und für das Thema zu sensibilisieren. Besonders auch gegenüber Jugendlichen.“, so Santl.

Suchterkrankungen enttabuisieren

Also: Mehr über Suchterkrankungen und die Folgen von Drogenkonsum sprechen, das Tabu abbauen. Dazu appelliert die Caritas. Wer Hilfe braucht, findet Sie auf der Webseite der Caritas. Dort gibt es unter anderem auch einen anonymen Beratungschat für Suchtkranke.

In Schwandorf bekommen Sie hier Hilfe:

Fachambulanz für Suchtprobleme
Psychosoziale Beratung und Behandlung
Ettmannsdorfer Straße 2-4
92421 Schwandorf
Tel 09431-9980680
beratung@suchtambulanz-schwandorf.de

(az)

Caritas Regensburg Drogenabhängige Leiterin Ambulante Suchthilfe Marion Santl Oberpfalz Oberpfalz TV OTV Schwandorf Spritzenautomat Suchterkrankungen Suchtkranke

Das könnte Dich auch interessieren

14.11.2024 DGB lädt zum Gewerkschaftsempfang Fachkräftemangel, Inflation, Rente ab 70, die Abdankung der Regierung und die Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten. All diese Themen hat der Deutsche Gewerkschaftsbund auf seinem jährlichen Gewerkschaftsempfang in der Spitalkirche in Schwandorf diskutiert. Das Hauptaugenmerk der Gewerkschaften liegt laut Hauptredner und Vorsitzendem des DGB-Bezirks Bayern, Bernhard Stiedl, auf der Sicherung der Arbeitsplätze. „Wir werden keinen 13.11.2024 Sankt-Martinsfest im Waldkindergarten Sankt Martinsfeier des Johanniter Waldkindergartens Stefling im Landkreis Schwandorf. Gedichte, Lieder, ein Kind auf einem Pferd sowie natürlich jede Menge Laternen – so feiern Kindergartenkinder traditionell den Umzug. Es wird von einem als Bischoff verkleidetem Kind der Mantel zerteilt, wie es der Heilige im Jahr 334 getan hat, um ihn mit einem frierenden Bettler zu 13.11.2024 Landrat und Oberbürgermeister unterstützen Hospiz in Schwandorf Unterstützung für das Bruder-Gerhard-Hospiz in Schwandorf. Landrat Thomas Ebeling und Oberbürgermeister Andreas Feller sind dem Freundeskreis des Hospizes beigetreten, um dessen Arbeit zu stärken. Bei der offiziellen Unterzeichnung betonten sie die Bedeutung der Einrichtung für die Region. Das Hospiz bietet seit Januar unheilbar kranken Menschen ein Zuhause am Ende ihres Lebens. Hospizleiterin Katharina Salbeck betonte 11.11.2024 Bruder Gerhard Hospiz wirbt um Fördermitglieder Zehn Betten hat das Hospiz. Insgesamt haben in den vergangenen Monaten bereits 66 Menschen in der Einrichtung gelebt, 56 davon sind bereits verstorben. Leiterin Katharina Salbeck erklärte, dass Kranken- und Pflegekassen nur 95 Prozent der Kosten für den Aufenthalt übernehmen und das Hospiz daher auch auf Unterstützung und Spenden aus der Bevölkerung angewiesen sei. Wer