Seit 27 Jahren beobachtet Irene Zeller das Wetter in Amberg. Obwohl sie keine besondere Leidenschaft zum Wetter hegt. Schnee mag sie gar nicht, aber Hitze ist eben auch nicht angenehm. Das alles gab es in den 27 Jahren reichlich, sagt sie über ihre Beobachtungen, die sie für den Deutschen Wetterdienst ehrenamtlich macht.
Die Idee, die Wetterstation in Amberg zu übernehmen, hatten damals ihre Töchter. Damals war das auch noch sehr aufwendig, heute dagegen kaum mehr. Heute läuft die Wetterbeobachtung digital. Nur den Schnee muss Irene Zeller im Winter jeden Morgen um 6 Uhr 50 messen. Regen, Temperatur, Luftfeuchtigkeit, alles wird in Echtzeit an den Deutschen Wetterdienst übermittelt.
Der stellt die mehr als 25.000 Euro teuren Gerätschaften zur Verfügung. Und kommt alle zwei Jahre zur Inspektion vorbei. Dabei wird auch geprüft, ob der Standort noch passt. In Amberg ist das nicht mehr der Fall. Konkret geht es um die Hecken um die Wetterstation herum. Die werden zwar immer wieder zurechtgeschnitten, aber doch sind sie inzwischen so groß, dass die Temperatur- und Niederschlagsmessung davon beeinflusst werden könnten.
Seit 1781 Aufzeichnungen in Amberg
Dabei ist es wichtig, solche Einflussfaktoren auszuschließen – damit die Vergleichbarkeit über Jahre hinweg gegeben und damit zum Beispiel die Stärke des Klimawandels analysierbar ist. Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts werden in Amberg offiziell Daten aufgezeichnet, inoffiziell durch die Königlich Bayerische Akademie der Wissenschaft sogar seit 1781.
Daher sucht der Deutsche Wetterdienst einen neuen ehrenamtlichen Wetterbeobachter – möglichst schnell, möglichst in einer vergleichbaren Lage und vor allem: mit den passenden Voraussetzungen. Beim ersten Bewerber war das Grundstück zum Beispiel zu klein.
Die jährliche Aufwandsentschädigung für das Ehrenamt beträgt rund 1000 Euro. Wer Interesse hat, kann sich bei Ulrich Beck melden – am besten per Mail an ulrich.beck@dwd.de.
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(mz)