Schweres Gerät regiert am Erlheimer Weg in Sulzbach-Rosenberg: Wie das Landratsamt Amberg-Sulzbach in einer Pressemitteilung schreibt, startete mit dem offiziellen Spatenstich der Neubau der Dreifach-Turnhalle für die Walter-Höllerer-Realschule.
Der Abbruch der bestehenden Sporthalle erfolgte bereits von März bis Juni diesen Jahres und war der Beginn des 2. Bauabschnittes. Dieser soll dann im Winter 2022/23 fertiggestellt sein. Solange werde auch das Containergebäude im Norden des Areals stehen bleiben und dann erst an die Berufsschule bzw. ins alte Freibadgelände umgesetzt, wo die nächste Großbaustelle beginnt und ebenfalls Klassenräume ausgelagert werden müssen. Ab diesem Zeitpunkt werde der Platz frei für die Erneuerung der Freisportanlagen im Jahr 2023 als letzte Maßnahme des 2. Bauabschnitts und der Realschul-Generalsanierung, mit Gesamtkosten im Bauabschnitt 2 von rund 10 Millionen Euro.
Ersatzneubau statt Sanierung
Die Entscheidung „Ersatzneubau statt einer Sanierung“ stellte Thomas Raithel vom Landkreis-Gebäudemanagement noch einmal kurz dar: Die Statik der Dachbinder war unterdimensioniert, diese hätten ersetzt werden müssen, die Verankerungen der Betonfertigteile der Fassade waren ungenügend, eine neue Fassade könnte nicht darauf montiert werden. Der Aufbau des Sportboden sei so dünn gewesen, dass bei einer Sanierung keine Dämmung möglich gewesen wäre. „Die Einsparungen bei einer Sanierung wären so gering gewesen, dass sie zu den statischen Risiken nicht im Verhältnis lagen, und selbst dann hätte eine Sanierung kein gleichwertiges Ergebnis erbracht!“
Die neue Halle mit Zuschauergalerie, freute sich Landrat Richard Reisinger, biete zusätzlich eine Versammlungsstätte für 400 Personen, sie sei direkt am oberen Pausenhof angeschlossen, aus Stahlbeton-Fertigteilen errichtet als KfW-Standard-Effizienzhaus 55 mit einem Tilgungszuschuss in Höhe von bis zu 112.000 Euro, samt moderner Gebäudetechnik mit Lüftungsanlage. Sie sei barrierefrei vom Pausenhof und auch aus der Realschule direkt zugänglich.
Sulzbach-Rosenbergs Bürgermeister Michael Göth dankte Landrat und Kreistag für die vielen Investitionen in die Schulen, besonders für die zehn Millionen Euro an dieser Stelle, und sicherte zu, bei weiteren Turnhallen-Sanierungen wieder mit Ersatzstunden für die betroffenen Schulen auszuhelfen. Er unterstrich auch die Bedeutung der neuen Halle für den lokalen Vereinssport.
Realschuldirektor Martin Zimmermann freute sich über den Baufortschritt und erinnerte daran, dass der Sportunterricht teils völlig zum Erliegen gekommen sei in den Corona-Zeiten. Die Realschule habe „Asyl“ in den Turnhallen anderer Schulen erhalten und werde sich dafür auch revanchieren, wenn diese in Zukunft zur Sanierung anstünden. Er hoffte auf eine gute Fortsetzung des „Schule-Bau-Agreements“ mit perfekter Zusammenarbeit. Walter Scharnagel von der ausführenden Baufirma sicherte zu, trotz teilweise massiver Materialengpässe die ganze Tatkraft der Firma in eine rechtzeitige Fertigstellung zu stecken. Mit dem traditionellen Spatenstich, so die Pressemitteilung abschließend, eröffneten Politiker, Planer und Vertreter der Firmen die 10 Millionen Euro teure Großbaustelle.
Hintergrund
Die Baumaßnahme an der Walter-Höllerer-Realschule ist eine der aktuell größten Investitionen des Landkreises. Für rund 30 Millionen Euro wird im Zuge der Generalsanierung die Schule samt Turnhalle baulich und energetisch auf den neuesten Stand gebracht. Im Februar 2019 begannen die umfassenden Arbeiten zur kompletten Generalsanierung des Hauptgebäudes. Dieses konnte vor wenigen Wochen seiner Bestimmung übergeben werden. Im zweiten Bauabschnitt entsteht die neue Dreifachturnhalle. Mit Fertigstellung der Außenanlagen im Sommer 2023 soll die Generalsanierung der Schule abgeschlossen sein.
(Pressemitteilung Landratsamt Amberg-Sulzbach)