Neben Corona, der afrikanischen Schweinepest und der Vogelgrippe macht nun eine weitere Krankheit Schlagzeilen: die Schleimkrankheit. Es ist eine Krankheit, die Tomaten und Kartoffeln betrifft und diese innerhalb kurzer Zeit faulen lässt.
Bei einer entsprechende Untersuchung hat die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft, kurz LfL, den entsprechenden Erreger in der Naab und in der Schwarzach festgestellt. Da der Erreger sehr schwer wieder verschwindet, hat die LfL für gewisse Bereiche im Landkreis Schwandorf eine Allgemeinverfügung erlassen. Darin ist eine Sicherheitszone ausgewiesen, in der Landwirte den beiden Flüssen zur Bewässerung ihrer Felder kein Wasser mehr entnehmen dürfen. Die betroffenen Flussabschnitte sind die Naab zwischen Luhe-Wildenau und Mariaort bei Regensburg und die Schwarzach zwischen Meischendorf und Schwarzenfeld.
Kartoffelbauern beunruhigt
Die Verantwortlichen bei der Erzeugergemeinschaft Stulln sind jetzt jedenfalls beunruhigt. In Zeiten des Klimawandels würden trockene und zu warme Sommer immer häufiger, beklagt Josef Irlbacher, der Geschäftsführer der Erzeugergemeinschaft Stulln. Das Bewässern der Felder werde deshalb auch immer wichtiger. Herbert Obermeier sprach vom vergangenen Jahr von einem guten Jahr, was das Wetter anbelangt. Nur einmal habe er bewässern müssen, was den Ertrag an Kartoffeln verdoppelte. Sollte sich ein Trockenjahr, wie es das Jahr 2018 war, wiederholen, dann werde es für viele Kartoffelbauern an den erwähnten Flussabschnitten allerdings schwierig.
Landkreis möchte Zukunftskonzept
Im vergangenen März wurde im Landkreis Schwandorf ein Zukunftskonzept in Auftrag gegeben, wie die Bewässerung in der Landwirtschaft entwickelt werden kann. Die Ergebnisse der Studie werden mit Spannung erwartet. Immerhin geht es hier um drei konkurrierende Bedürfnisse: die Trinkwassergewinnung für den Menschen, die Bewässerung für die Landwirtschaft und letztendlich geht es um die Natur, der das Wasser quasi entzogen wird. Der Eixendorfer Stausee wird hier sicherlich eine zentrale Rolle spielen.
Für die Kartoffelbauern im Landkreis Schwandorf heißt es für dieses Jahr: hoffen! Und zwar hoffen, dass der Sommer nicht zu heiß und zu trocken ausfällt. Nur so kann auf eine Bewässerung der Felder verzichtet werden. (tb)