Widerstand gegen geplante Bahnstromtrasse im Landkreis Amberg-Sulzbach – Bundestagsabgeordneter Stefan Schmidt hat den geplanten Trassenverlauf besichtigt und vor Ort mit Trassengegnern gesprochen.
Der Bahnverkehr in Nordostbayern soll elektrifiziert werden – dafür müssen Stromtrassen errichtet werden. So zumindest der Auftrag des Bundes an die Deutsche Bahn. Seit etwa acht Wochen sind die ersten Pläne für verschiedene Trassenverläufe im Internet einsehbar. Seitdem hat sich in betroffenen Gemeinden im Landkreis Amberg-Sulzbach eine breite Front des Widerstandes gebildet. Ihre Meinung: Elektrifizierung, ja – aber nicht so.
Nun haben Vertreter der Amberg-Sulzbacher Grünen und der Oberpfälzer Bundestagsabgeordnete Stefan Schmidt einen Teil des geplanten Trassenverlaufs zwischen Sulzbach-Rosenberg und Amberg besichtigt und mit Gegnern vor Ort gesprochen. Am Ortseingang des Ortsteils Prohof warteten bereits Mitglieder der Interessensgruppe „Bahnstrom – so nicht!“. In der IG haben sich Menschen aus sechs Gemeinden und zwei Städten zusammengeschlossen.
Pläne einer Trasse lehnen IG-Mitlgieder ab
Die IG sei nicht gegen die Elektrifizierung, betont Sprecherin Pia Huber. Doch die Pläne der DB für eine Trasse lehnten die Mitglieder ab. Die Trasse würde Umwelt und Anwohner belasten. Und technische Alternativen gebe es, diese würden aber nicht ausreichend geprüft.
Pia Huber erklärt: Im Bundestag werden Planungsaufträge an die Deutsche Bahn vergeben. Momentan laute dieser Auftrag, eine Trasse für die Elektrifizierung zu bauen. Stattdessen sollte er nach Meinung der IG lauten: Die Bahn solle die Bahnstromversorgung für die Elektrifizierung planen, so Pia Huber. Dann müsste die DB alle Möglichkeiten zur Stromversorgung prüfen. Erdverkabelung zum Beispiel oder den Bezug des nötigen Stroms aus dem bestehenden Stromnetz. Das solle Stefan Schmidt in den Bundestag weitertragen, so die Hoffnung der Trassengegner.
Pläne der Bahn seien noch nicht final
Es sei noch sehr früh im Planungsprozess, betonte Bundestagsmitglied Stefan Schmidt. Die Pläne der Bahn seien keinesfalls final – trotzdem oder gerade deswegen es sei gut, dass die IG sich so früh engagiert. Er werde der Bahn mitgeben, enger in den Dialog mit den Bürgern vor Ort zu treten – und alle Trassenalternativen zu prüfen.
(az)