Mo, 08.01.2024 , 16:41 Uhr

Oberpfalz

Tausende Landwirte protestieren gegen Maßnahmen der Ampel-Regierung

Tausende Landwirte in unserer Region haben sich am bundesweiten Protesttag der Landwirte beteiligt. Und nicht nur sie demonstrieren gegen Maßnahmen der Ampel-Regierung.

Verkehrschaos in Amberg. Und nicht nur hier. Allein in unserem Sendegebiet sind mehrere Tausend Landwirte mit ihren Traktoren auf den Straßen unterwegs – mit klaren Botschaften an die Regierung. Sie kritisieren die Pläne, Subventionen zu kürzen. Die geplante Streichung der Steuerbefreiung von landwirtschaftlichen Fahrzeugen ist zwar schon wieder vom Tisch. Aber die Subventionen auf Agrardiesel sollen schrittweise fallen.

Die Unzufriedenheit unter den Landwirten ist riesig. Die geplanten Maßnahmen seien nur der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat, sagt Josef Irlbacher.

Marianne Schieder ist Abgeordnete der SPD aus dem Landkreis Schwandorf – und parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Bundestagsfraktion. Auch sie sieht die Pläne kritisch.

Polizei zieht positive Bilanz

Schieder sagt aber auch: Sparen sei das Gebot der Stunde. Und keiner wolle als erstes bei sich sparen. Fakt ist eben auch: Die Landwirtschaft hat im vergangenen Wirtschaftsjahr deutliche Gewinnzuwächse eingefahren – und das spartenübergreifend, egal ob Ackerbau, Milchviehhaltung, Futterbau oder Sonstiges. Im Schnitt hat ein landwirtschaftlicher Betrieb 82.000 Euro Gewinn gemacht – doppelt so viel wie noch vor 20 Jahren.

Der Bauernverband will sich seiner Verantwortung auch stellen, sagt Josef Irlbacher. Er hofft auf eine Steuerbefreiung für klimafreundliche Kraftstoffe – um Landwirten eine Alternative zu geben. Die Landwirte jedenfalls sind sauer.

Auch wenn die Stimmung aufgeheizt ist: Bisher laufen die Proteste geordnet ab, hält die Polizei fest. Rund 30 Aktionen gab es allein in der Oberpfalz, mit nur wenigen Vergehen. Kein Vergleich also mit den Eingriffen in den Straßenverkehr von Klimaklebern, wie vorher Kritiker der Bauernproteste befürchtet hatten.

Mit den Eindrücken vom heutigen Tag will Schieder nach Berlin fahren und für die Landwirte kämpfen. Den Glauben, dass sie Erfolg hat, haben die Landwirte längst verloren. Aber sie machen weiter Druck – mit weiteren Protestaktionen in dieser Woche.

(mz)

Agrarpolitik Amberg Bauernproteste Demonstrationen Josef Irlbacher Landwirtschaft Marianne Schieder Oberpfalz Oberpfalz TV OTV Schwandorf Traktoren

Das könnte Dich auch interessieren

08.01.2024 Nicht nur Landwirte zornig auf die Bundesregierung Ein Mahnfeuer von Landwirten am Freitag Abend in Vilseck. Eine Protestaktion von Landwirten in Kemnath Und auch in Weiden sind heute zahlreiche Traktoren und LKWs unterwegs. Es sind längst nicht nur einzelne Landwirte, die auf die Straßen gehen. Und vor allem: Es sind längst nicht nur Landwirte, die auf die Straße gehen. In Kemnath ist 21.02.2024 Bauern wollen weiter demonstrieren – sind aber uneins Eigentlich wollte Helmut Graf aus Lengenfeld im Landkreis Amberg-Sulzbach nie Hühner haben. Doch jetzt betreibt er mehrere mobile Hühnerställe. Sein Geld verdient Helmut Graf nämlich inzwischen vor allem in der Direktvermarktung. Mit einer Milchtankstelle ging es los, dann wollten Kunden immer mehr haben – eben auch Eier aus der Region. Von der Politik fühlt er 25.03.2024 Agrarminister beschließen Bürokratieabbau für Bauern Der Bayerische Bauernverbandspräsident Günther Felßner war vor Ort und hat jetzt von den Ergebnissen berichtet. Ganz im Vordergrund steht der Bürokratieabbau. Er soll für die Landwirte jetzt endlich voranschreiten. Überflüssige Dokumentationspflichten sollen wegfallen. Bisher war die erdrückende Bürokratie eine der größten Sorgen der Bauern. Günther Felßner sieht die Entwicklungen grundsätzlich positiv, aber es sei noch 23.07.2024 Peter Wein erneut SPD-Kreisvorsitzender: Ein Aufruf zur Neuausrichtung Peter Wein wurde bei der Kreiskonferenz der SPD in Burglengenfeld einstimmig als Kreisvorsitzender wiedergewählt. Wein betonte dabei die Notwendigkeit einer starken Sozialdemokratie in Bayern und Deutschland. Nur so könnten Herausforderungen wie der Klimawandel, soziale Ungerechtigkeit und ein Rechtsruck bewältigt werden. Zudem kritisierte er die hohe Kreisumlage und forderte eine Neuausrichtung der SPD, um die Anliegen