30 Jahre. So lange hat die Stadt Teublitz im Landkreis Schwandorf keine Gewerbeflächen in ihrer Gemeinde ausgewiesen. Damit soll jetzt aber Schluss sein. Die Stadt plant bei der A93 bei Teublitz ein Gewerbegebiet von 20 Hektar. Ein Unding für die Naturschützer. Damit würden Waldflächen zerstöre und geschützte Tiere vernichtet werden.
Das Projekt sei laut den Naturschützern ein drastisches Beispiel für den Flächenverbrauch und die Naturzerstörung in Bayern. Dem Gewerbegebiet müssten Buchen, Eichen und Erlen weichen. Zudem müssten Quellen verrohrt werden.
Die Naturschützer fordern ein interkommunales Denken: Heißt die Gemeinden in der Umgebung betreiben zusammen ein Gewerbegebiet. Doch da entstehen schon die nächsten Probleme – so der Bürgermeister Thomas Beer. Wie solle die Gewerbesteuer verteilt werden? Zudem gebe es keine geeignete Fläche für die Kommunen zum Zusammentreffen.
Thomas Beer, Bürgermeister der Stadt, verstehe die Bedenken. Er verweist jedoch darauf, dass die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt mit neuen Arbeits- und Ausbildungsplätzen ebenso betrachtet werden müsse. Zudem würde mithilfe des Gewerbegebietes der viel befahrene Ortskern entlastet werden.
Beer verweist zudem auf die Ausgleichsmaßnahmen. Flächen sollen renaturiert, aufgeforstet und bestehende Wälder verbessert werden. Hierzu hat die Stadt landwirtschaftlich genutzte Flächen aufgekauft. Der Samsbacher Forst würde als mögliche Gewerbeflächen mit den Bau des Gewerbegebiets bei der A93 wegfallen.
Ob letztendlich bei der Autobahnausfahrt Teublitz ein Gewerbegebiet entsteht kann nur der Freistaat entscheiden. Denn der Wald gehört der Bayerischen Regierung.
Aktuell werden in Bayern täglich rund 14 Fußballfelder, sprich zehn Hektar Land, verbaut. Laut Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz soll das auf die Hälfte, also fünf Hektar, reduziert werden. Langfristig ist eine sogenannte Flächenkreislaufwirtschaft geplant. Dabei sollen keine neuen Flächen verbraucht werden, sondern Brachflächen und Baulücken
(sh)